Das im Jahr 1862 erbaute Bauernhaus gehört zu den ältesten Gebäuden in Otzenhausen. Der Bau erfolgte noch vor der Errichtung der örtlichen Kirche, die erst im Jahre 1864 entstand. Das Bauernhaus gehört zum Typ der südwestdeutschen Einhäuser, bei welchen sich Scheune, Stall und Wohntrakt unter einem Dach befinden und über einen durchlaufenden First verfügen. Häufig weisen nur eingeschossige Häuser dieses Merkmal auf, aber es gibt auch zweigeschossige, wie in diesem Fall. Das alte Bauernhaus wurde 1995 als „Bruchbude“ von der Familie Kohlhaas erworben. Eigentlich sollte das Gebäude, aufgrund seines Zustandes, abgerissen werden. Nachdem aber das alte Mauerwerk bei den Abrissarbeiten zum Vorschein kam, entschied sich die Familie dazu, das ehemalige Bauernhaus zu restaurieren. Aufgrund des schlechten Zustandes der Giebelwand, musste diese jedoch komplett erneuert werden. Im Jahr 2000 wurde das Haus im Landeswettbewerb „Saarländische Bauernhäuser Zeugnisse unserer Heimat“ ausgezeichnet.
Die Scheune sowie das Haupthaus bestehen aus Bruchstein, was heute durch den aufgebrachten Putz nicht mehr zu erkennen ist. Die heutigen Sprossenfenster mit Oberlicht entsprechen den damaligen Standards des Gebäudes. Des Weiteren konnten somit die Sandsteinelemente an den Fenstern erhalten bleiben. Nachträglich wurden die Gauben auf das Haupthaus aufgesetzt, welche, um das Gesamtbild nicht zu stören, auch wieder Sprossenfenster besitzen. Das Satteldach ist mit Dachziegeln aus Ton gedeckt. Früher befand sich rechts in der Scheune das Vieh, links die Lagerscheune mit dem Torbogen und im oberen Bereich der Kornspeicher. Heute wird die gesamte Scheune als Wohnraum genutzt und erhielt einen zusätzlichen Anbau, sodass im gesamten Gebäude aktuell drei Wohneinheiten zu finden sind. Die Eingangstür des Hauptgebäudes besteht aus Holz und ist mit drei Fensterelementen ausgestattet. Der gesamte Bereich des Haupthauses ist mit einem heute noch erhaltenen Gewölbekeller unterkellert und das alte Fachwerkgemäuer ist in einzelnen Räumlichkeiten des Hauses noch frei sichtbar. Weiterhin befindet sich in der ehemaligen Scheune, heute Wohnraum, ein Kachelofen aus dem Jahr 1770. Dieser stammt aus einem ehemaligen Restaurant in Abentheuer und ist zum Zwecke des Funkenschutzes durch alte Platten aus der Kirche eingerahmt.
Zum Anwesen gehört außerdem noch der großzügige Garten, in welchem neben einer Grünanlage auch eine geschotterte Einfahrt zum Carport und ein mit Kopfsteinpflaster befestigter Weg zum Eingang des Hauses liegen.
(Johanna Flesch und Naomi Straub, Universität Koblenz-Landau, 2016 / freundlicher Hinweis von Herrn Kohlhaas, 18.08.2016)
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