Bei der Errichtung des ursprünglich eingeschossigen Gebäudes wurde eine bereits – vermutlich seit der Römerzeit – existierende Bruchsteinmauer als Außenwand genutzt und durch neues Mauerwerk und Fachwerk ergänzt. Das fein gearbeitete Fachwerk stand vor dem Verbau in der Kirchstraße Nummer 8 bereits an anderer Stelle, weswegen auch noch ältere, überflüssige Zapfenlöcher besonders im Inneren des Hauses vorhanden sind.
Das Gebäude ist mit einer Raumhöhe von 1,65 Meter niedrig unterkellert und verfügt im Keller über einen eigenen Brunnen. Das Erdgeschoss besitzt eine Raumhöhe von 2,10 Metern.
An den Wohnraum grenzte ein Stall mit Heuboden an. Dieser Stall besaß ein Tor, um mit einem Heuwagen in den Stall fahren zu können.
Während des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude von drei Damen bewohnt und bewirtschaftet. Es befand sich in sehr schlechtem baulichen Zustand, bis der heutige Besitzer das Haus übernahm. Damit gingen umfassende Renovierungsmaßnahmen und bauliche Änderungen einher: Das Stalltor wurde zugemauert, der Stall zum Wohnbereich umgestaltet. Außerdem wurde das ursprüngliche Gebäude um eine weitere Etage mit einer Raumhöhe von 2,40 Meter aufgestockt. Letztere wurde aus praktischen Gründen von außen mit einer Schieferdeckung versehen.
Der ursprüngliche Name der heutigen Kirchstraße lautete ‚Suppegass‘, eine Angabe, unter der auch die heutigen Bewohner des Hauses ihre Postzustellungen erhielten. Früher liefen die Abwässer der Häuser, der Ställe und Misthaufen auf die Straße, wodurch diese ständig mit einer übelrichenden Flüssigkeit (‚Supp‘) bedeckt war. Wer zur Kirche gehen wollte, musste also durch die ‚Supp‘.
(Alexander Gantner, Universität Koblenz-Landau, 2016 / freundliche Hinweise von Fridolin Feil, ehemaliger Bürgermeister von Dörrebach, und Gustav Bauermann, Besitzer des Gebäudes, 2016)