Die ehemalige Zehntscheune in Dörrebach wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist heute noch in der Schlossstraße 20 zu finden. Einst diente sie den Wolfen von Sponheim, einer Adelsfamilie der Sponheimer Grafen, als Lagerhaus für den Zehnten. Aus diesem Grund befanden sich die Zehntscheunen in unmittelbarer Nähe des Dörrebacher Schlosses. Der Begriff „Zehnt“ bezeichnet eine Art Steuer, die ein Lehensmann an seinen Lehensherr in Form von Geld oder Naturalien abgeben musste. In Dörrebach mussten die Bauern den großen Zehnten an die Adelsfamilie und den kleinen Zehnten an die Kirche abgeben. Wie hoch die jeweiligen Abgaben waren, ist nicht bekannt. Zudem waren sie verpflichtet bestimmte Frondienste zu erledigen. Dies waren in der Regel Fuhr- und Botendienste, konnte aber im Kriegsfall auch die Heerfahrt bedeuten.
Die Zehntscheune wurde aus Bruchstein gebaut und besitzt einen barocken Krüppelwalmdachbau. Umgebaut und klassizistisch überformt wurde die Zehntscheune Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts, sodass sie als ein einfirsthausartiges Wohnhaus genutzt werden konnte. Mit dem Umbau wurde die ehemalige Scheune in zwei Stockwerke und ein Dachgeschoss aufgeteilt. Heute befindet sich das Gebäude im Privatbesitz und wird derzeit restauriert und renoviert.
Die ehemalige Zehntscheune ist als Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Bad Kreuznach, S. 50).
(Johanna Flesch und Joshua Simon, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Bad Kreuznach. Denkmalverzeichnis, Kreis Bad Kreuznach, 22. Mai 2023. S. 50, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Bad Kreuznach, abgerufen am 15.06.2023
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