Der Turm wurde 1348 errichtet und hat dieselbe Höhe wie das Zollhaus. Einst wurde er „Lantfeste“ oder „Eisbreche“ genannt. Da es hier kurz vor der Lahnmündung in den Rhein einen kleinen Anlegeplatz für Handelsschiffe gab, diente der Turm diesen zum Schutz.
Außerdem wurde der Turm als Zollturm genutzt, der zum Kurfürstentum Trier gehörte. Die Lahn bildete bis 1803 die Grenze zwischen den Kurfürstentümern Mainz und Trier. Der Zoll wurde ab dem Jahr 1565 bis 1803 erhoben. Das Kurfürstentum Trier profitierte von dem damals aufblühenden Eisengewerbe, dessen Erzeugnisse über die Lahn verschifft wurden. Doch es gab wegen des Zolls immer wieder Streitereien zwischen Kurtrier (Niederlahnstein) und Kurmainz, zu dem Oberlahnstein gehörte.
Das ehemalige Zollhaus gehört heute zum „Wirtshaus an der Lahn“.
Das Objekt „Altes Zollhaus an der Lahn in Niederlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Rhein-Lahn-Kreis 2016, S. 53).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)