Großes Ensemble aus barocken kurfürstlichen Schlössern, Altstadt und Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts; Geburtsstadt Ludwig van Beethovens 1770 (Vereinigung 2010). – Verkehrstechnisch und strategisch günstig gelegen am Übergang vom Mittelrheintal in die Niederrheinebene und an Querverbindungen über den Rhein ins Siegtal.
Römisches Legionslager mit Hafen und Lagervorstadt im Norden, zivile Siedlung Bonna im Süden, an Limesstraße von Koblenz nach Köln; im Bereich ehemaliges römisches Gräberfeld unter dem Münster, Entwicklung mittelalterlicher Siedlung aus Stift, Kaufmannssiedlung und Marktsiedlung. Kurfürstliche Residenz und seit dem 16. Jahrhundert Sitz der kurfürstlichen Verwaltung. – Ehemaliges Residenzschloss (Universitätshauptgebäude); Grünbereich von Altem Zoll und Stadtgarten (Landschaftsarchitekt Raderschall) über Hofgarten, Poppelsdorfer Allee nach Schloss Clemensruhe und zur Kreuzbergkirche als point de vue. Barocker Stadtkern auf mittelalterlichem Grundriss, spätromanische Münsterkirche, Remigiuskirche, barocke Jesuitenkirche (Namen-Jesu-Kirche); Reste der Stadtbefestigung am Florentius- und Annagraben sowie Bastion Alter Zoll; parkartiger Alter Friedhof mit Ramersdorfer Kapelle (im 19. Jahrhundert von der Deutschordenskommende hierher transloziert). – Stadtsilhouette aus Schloss- und Kirchtürmen von Osten über den Rhein. – Rheinuferpromenade zwischen Augustusring und Bundestag mit Treppenanlagen und Stützmauern zu Villen in Parks mit Gartenpavillons am Rhein; am Rhein solitär Beethovenhalle von 1959 (Architekt S. Wolske), Opernhaus; ehemaliges Postministerium, ehemaliges Abgeordnetenhochhaus Langer Eugen (Architekt E. Eiermann) als südlicher Abschluss. – Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts: Nordstadt als Handwerkerstadt, anschließend ehemaliges Landeskrankenhaus in großzügiger Parkanlage und jüdischer Friedhof; West- und Südstadt sowie Poppelsdorf als bürgerliche Wohnbereiche.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)