Straßendorf Reimerath

ehemals Recinroth

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Reimerath
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 18′ 40,32″ N: 6° 57′ 37,36″ O 50,3112°N: 6,96038°O
Koordinate UTM 32.354.777,67 m: 5.575.221,75 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.453,00 m: 5.575.465,25 m
Die Gemeinde Reimerath besteht heute aus zwei kleinen Weilern: Reimerath und Bruchhausen. Der Weiler Bruchhausen liegt im oberen Bereich des Winsbachtals, dort, wo der Reimerather Bach in den Winsbach mündet. Der Weiler Reimerath hat eine Hanglage.

Reimerath erscheint erstmals in einer Urkunde vom 25. Mai 1216 und wurde als „Recinroth“ genannt, als Graf Gerhard von Are der Pfarrkirche zu Adenau die Stiftung des sogenannten „Anniversars“ Vaters Ulrich bestätigte (MrhUB 3, Nr. 49). Bruchhausen wird erstmals 1409 durch die Erwähnung von einem gewissen Heinderich von Brochhußen in den Quellen genannt (Mayer und Mertes 1986, S. 157).
Bis 1795 gehörten Reimerath und Bruchhausen weltlich zum Kurfürstentum Köln (Schultheißenamt Welcherath des Amtes Nürburg) und kirchlich zur Pfarrei Welcherath im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen durch Napoleon 1803 kam die Pfarrei Welcherath zum Bistum Trier.
Während der französischen Herrschaft wurde Reimerath mit Bruchhausen nach der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Kelberg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Kelberg) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 blieb Reimerath bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.

Die ersten Angaben über die Einwohnerzahl stammen von 1680 mit 7 Familien. 1817 hatte Reimerath mit Bruchhausen 64 Einwohner. Die höchste Einwohnerzahl verzeichneten die beiden Orte 1830 mit 106 und 1854 mit 116 Einwohnern. Seit 1895 pendelte die Einwohnerzahl zwischen 73 (1895) und 87 (1961). 2017 haben Reimerath und Bruchhausen zusammen 64 Einwohner.
1907 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Reimerath statt (258 Hektar Verfahrensfläche).

Heute sind die beiden Ortschaften, die vom Reimerather Bach getrennt werden, noch gut erkennbar, obwohl sie allmählich zusammengewachsen sind. Die Kapelle Rosenkranzkönigin, die 1950 errichtet wurde, steht zwischen beiden Weilern.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)

Internet
www.reimerath.de (abgerufen 02.06.2016)

Literatur

Bauer, Peter; Mertes, Erich (2012)
Ortschronik Reimerath. Lahnstein.
Beyer, Heinrich; Eltester, Leopold; Goerz, Adam et al. (1860)
Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Mittelrheinisches Urkundenbuch (MrhUB), Ausgabe Coblenz, 3 Bände 1860-1874. Koblenz. Online verfügbar: dilibri.de, MrhUB, abgerufen am 17.04.2024
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.

Straßendorf Reimerath

Schlagwörter
Ort
53539 Reimerath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1200 bis 1216

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Peter Burggraaff (2018): „Straßendorf Reimerath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252047 (Abgerufen: 24. April 2024)
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