Bei dem Bahnhof in Bad Neuenahr, der komplett aus einheimischen Bruchsteinen errichtet wurde, handelt es sich um ein Gebäude, dessen Grundsteinlegung am 4.11.1879 erfolgte, um die Ahrtalstrecke von Remagen bis Ahrweiler ein Jahr später in Betrieb nehmen zu können. Zuvor musste sich die Gemeinde Neuenahr 1882 dazu verpflichten 15.000 Mark hierfür zu zahlen. Dieser Betrag wurde als Anleihe aufgenommen (vgl. Frick, S. LIV).
Jedoch ist zu erwähnen, dass das ursprüngliche Bahnhofsgebäude mit den Jahren durch An- und Umbauten stark verändert wurde. Bei dem westlichen Trakt im neugotischen Stil, der heute im Zusammenspiel mit den erweiterten Gebäudeteilen disharmonisch wirkt, handelt es sich um den eigentlichen Gründungsbau des Bahnhofs. Architekt dieses Gebäudeteils war der Kölner Peter Joseph Seché (1850-1901). Dieser gliederte die Front des Gebäudes, welche zur Straßenseite lag, in ein vorspringendes Portal sowie zwei Fensterachsen links und rechts. Zusätzlich betont der Giebel des zweistöckigen Bahnhofsgebäudes mit ausgebautem Dach noch die Front. Zur Bahnstrecke hin ist dieser jedoch im Vergleich zur Straßenseite kleiner ausgefallen.
Ende der 1920er Jahre wird das Bahnhofsgebäude maßgeblich erweitert. Nach Osten kam es zu einem großen Anbau, den sogenannten Bahnhofsstuben Bad Neuenahr (Restaurant), die durch sechs große Fenster und eine Terrasse hervorstechen. Auch nach Westen erfolgte ein kleinerer Anbau und so wurde der ursprüngliche Eingang vom alten Gebäude, welches sich im Westen zeigt, in den mittleren Anbau verlegt. Zur Bahnseite hin zeigt sich dem Besucher von da an eine Front, die in zehn Achsen aufgeteilt ist. Dabei fällt die mittig gelegene und im neugotischen Stil gehaltene Bahnhofshalle besonders ins Auge.
An dem ältesten Gebäudekomplex mahnt der Spruch „Immer heiter, Gott hilft weiter“, wohingegen am Anbau „Froher Mut, gesundes Blut“ steht.
Zusätzlich zu dem dreigliedrigen Bahnhofsgebäude befinden sich nach Osten hin noch ein großer Fachwerkschuppen und an den Bahngleisen ein modernes Stellwerkhäuschen. Auch ein öffentliches Toilettenhaus, ebenfalls aus einheimischen Bruchsteinen gebaut, welches sich westlich des Bahnhofsgebäudes anschloss, gehörte bis 2005 dazu. Nachdem das Gebäude 2005 abgerissen wurde, lässt der Neubau sich nun 30 Meter westlich des Bahnhofsgebäudes finden.
Kulturdenkmal Das Objekt „Bahnhof, Bruchsteinbau, Neurenaissance, 1878-81, Anbau 1920er Jahre, Fachwerk-Verladehalle, Hauptstraße 58/58a“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2018, S. 15f).
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2016/2018)
Internet kreis-ahrweiler.de Bahnhöfe im Kreis Ahrweiler (abgerufen 04.04.2016)
Literatur
Frick, Hans (1933)
Quellen zur Geschichte von Bad Neuenahr. Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum des Bades Neuenahr. Bonn.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 15, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Haffke, Jürgen (2013)
Bad Neuenahr. 150 Jahre Kur und Wellness als Faktoren der Stadtentwicklung. In: Koblenzer Geographisches Kolloquium 35, S. 41-59. Koblenz.
Ruland, Josef (1993)
Bad Neuenahr (Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler). (Rheinische Kunststätten, Heft 386.) Neuss.
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