Allgemein werden Abteilungssteine gesetzt, um die Abteilung einer Flächeneinheit im Wald zu markieren. Mittels Abteilungen wird der Wald dauerhaft in bestimmte Einheiten geteilt, die der räumlichen Orientierung dienen. Damit die Abteilung eindeutig zu erkennen ist, werden meist an den Eckpunkten der abzugrenzenden Fläche Abteilungssteine gesetzt. Die heutige forstliche Einteilung des Hochwaldes basiert auf dem Forstrat Otto Kaiser, welcher Ende des 19. Jahrhunderts eine Neueinteilung der forstlichen Bestände durchführte. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden nicht nur Abteilungen komplett neu zugeschnitten, sondern auch neue Abteilungsnummern zugewiesen. Kaiser beachtete bei der Neueinteilung, dass Flächen, die für gewisse forstlich zu fördernde Baumarten geeignet waren, eine eigene Abteilung erhielten. So sind in Gebieten mit häufig wechselnden Standorteigenschaften die Abteilungsgrößen kleiner als in Gebieten mit ähnlichen Standorteigenschaften. Die Abteilungen wurden mit künstlichen Trennungslinien (meist Gräben und Steine) voneinander getrennt. Kaiser empfahl dabei die Anlegung rechteckiger Abteilungen, da sie am wirtschaftlichsten seien. Sie hatten den geringsten Flächenverbrauch, da sie nur wenige künstliche Trennungslinien benötigten.
Auf historischen Kartenblättern von 1914 bis 1934 wird deutlich, dass der Abteilungsstein zu dieser Zeit genau am Eckpunkt zwischen der Forstabteilung Nr. 68 und Nr. 69 steht. Während die nördlich liegende Forstabteilung Nr. 69 aus Mischwald besteht, ist in Abteilung Nr. 68, die sich südöstlich befindet, überwiegend Wiese mit einzelnen Bäumen und Gebüsch zu finden. Im westlichen Bereich des Abteilungssteines liegt die Forstabteilung Nr. 50, in welcher sich hauptsächlich Laubwald befindet. Ab dem Jahr 1945 ist die Forstabteilungsnummer 68 nicht mehr auf Karten eingezeichnet, die Forstabteilungen mit der Nr. 69 und der Nr. 50 befinden sich heute noch an derselben Stelle, wie es bereits 1914 der Fall war.
Um den Wald zu schützen, wurden im Gebiet des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, der offiziell im Jahr 2015 eröffnet wurde, drei Zonen eingerichtet. Diese zeigen an, in welchen Forstgebieten eine Renaturierung stattfinden soll oder welche Gebiete beispielsweise zur Gewinnung von Brennholz genutzt werden dürfen. Die Forstabteilung Nr. 69 wurde der Naturzone 1b zugeordnet, was bedeutet, dass sich dieser Bereich in der Entwicklung befindet und renaturiert wird. Dazu werden zum Beispiel standortheimische Laubbäume gepflanzt und Nadelhölzer, die vor allem zur schnellen Gewinnung des Rohstoffes Holz gepflanzt wurden, entnommen. Die Grenze zu einer anderen Zone verläuft genau an den Waldwegen entlang, an deren Kreuzung sich der Abteilungsstein befindet. Die frühere Forstabteilung Nr. 68 sowie die Forstabteilung Nr. 50 ist der Zone 2 zugeordnet, die zur sogenannten Pflegezone zählt und zur Gewinnung von Brennholz genutzt werden darf.
(Nina Krämer und Jörn Schultheiß, Universität Koblenz-Landau, 2016)