Im Jahr 1891 gab es bereits ein Forsthaus in Thranenweier. Im selben Jahr verfasste der Kreisbaumeister ein Gutachten über den Zustand der Gebäude, da ein Nebengebäude, die Scheune, in ein Schulhaus umgestaltet werden sollte. Der Inhalt des Gutachtens wird im Folgenden in Kurzfassung wiedergegeben, da es zeigt, über welche Räumlichkeiten das damalige Forsthaus verfügte.
Das alte Försterwohnhaus war 1891 unterkellert. Es verfügte über einen Hausflur sowie zwei Wohnzimmer. Ein Schlafzimmer sowie eine Küche waren ebenfalls vorhanden. Eine Treppe führte zum Dachgeschoss. Im Erdgeschoss betrug die Geschosshöhe der Wohnräume 2,80 m im Lichten. Im Dachgeschoss befand sich ein Giebelzimmer. Neben dem Wohnhaus stand ein Holzstall. Das alte Försterhaus wurde aus Bruchsteinen in Kalkmörtel erbaut. Mit Schiefer wurde das Dach eingedeckt. Die südliche Giebelmauer war aufgrund des Abbruchs eines Stallgebäudes beschädigt und musste teilweise erneuert werden. Schäden an der Außenmauer, an der Eingangstreppe und am Dach waren durch die vernachlässigte Unterhaltung entstanden. Die Innenräume des Wohnhauses waren damals gut erhalten, sodass es sich zum Ausbau einer Lehrerwohnung eignete. Es konnte noch „mehrere Menschenalter“ dem Wohnen dienen. Der Ausbau sollte laut Kalkulation 2.500-3.000 Mark betragen. Die Scheune (dies wurde in einem neuen Gutachten festgestellt) konnte u.a. aufgrund eines in der Nähe fließenden Wasserlaufs nicht ausgebaut werden und eignete sich letztendlich nicht für ein Schulhaus.
„Maringer“ (vermutlich Wilhelm Gottfried) war der erste namentlich bekannte Förster, der 1833 ein Revier in Thranenweier hatte. Im Laufe der Jahre wurden manche Förster in andere Gebiete versetzt, sodass neue Förster ernannt werden mussten. Der letzte Förster war „Lukas“. Von 1993 bis 1995 ging er dort seiner Arbeit nach. Am 01.10.1995 wurde das Forstrevier Thranenweier aufgehoben und dem Revier Börfink angeschlossen.
Das Forsthaus, welches heute in Thranenweier steht, ist 1884 erbaut worden. Zu dem aktuellen Forsthaus gehören das Wohnhaus, eine Scheune und ein Stall; eine weitere Scheune wurde bereits 1964 abgerissen. Das Anwesen gehört seit 1995 einem Privatbesitzer.
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, mit freundlichen Hinweisen von Herrn Bürgermeister Döscher, 2016)
Literatur
Schmitt, Reiner (2004)
Bewohner des Weilers Tranenweier bei Börfink im 18. und 19. Jahrhundert sowie dessen Geschichte. Neuhütten.
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