Das ehemalige Forsthaus in Thranenweier war gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals im Gespräch, als es darum ging, die nebenstehende Scheune des Hauses als Schulgebäude umzubauen. Zu dem ehemaligen Forsthaus gehörte eine etwa 6,45 m lange und 5,50 m breite Scheune, deren Schieferdach etwa 3 m hoch war. Um die Scheune in eine Schule zu verwandeln, mussten zahlreiche Arbeiten ausgeführt werden. Beispielsweise hätte die hölzerne Balkendecke durch eine Eisenkonstruktion ergänzt werden müssen, ein neuer Boden und eine neue Decke hergestellt, das Scheunentor zugemauert, neue Fenster, ein Ofen und mehrere Schulbänke angeschafft werden. Insgesamt waren für die Umbauarbeiten 1000 bis 1200 Mark eingeplant. Allerdings wurde schon bald Unmut über den geplanten Umbau der alten Scheune kundgetan, weil sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe eines Wasserlaufes befindet und etwa 0,60 m tiefer als der vorbeiführende Fußweg lag. Aufgrund dessen bestand die Gefahr, dass die neue Schule stets nass sein würde. Außerdem verliefen über dem Scheunentor besorgniserregende Risse in den Wänden. Im Jahre 1882 wurde zudem verzeichnet, dass das Försterhaus selbst in einem mangelhaften Bauzustand sei, sodass der Abriss von beiden Gebäuden beschlossen und die Errichtung einer neuen Schule verworfen wurde. Nach 1882 wurde somit das neue, heute noch bestehende Forsthaus in Thranenweier, mit einer Scheune, einem Stall und einer zusätzlichen Scheune gebaut, wobei letztere im Jahr 1964 abgerissen wurde. Eine historische Kartenanalyse hat ergeben, dass das neue Försterhaus mit der dazugehörigen Scheune ab dem Jahr 1914 in Karten eingezeichnet ist.
Nach persönlichen Informationen des Försters, der heute mit seiner Familie in dem nebenstehenden Forsthaus lebt, war die heute noch bestehende Scheune des Forsthauses in der Vergangenheit ein reines Wirtschaftsgebäude mit Hühnerstall, Schweinestall und Rinderstall. Außerdem gab es einen Lagerraum für Maschinen und Wintervorräte, wie beispielsweise Heu, Getreide und Kartoffeln. Heute leben in dem Stall keine Tiere mehr. In dem Hof vor der Scheune befinden sich allerdings noch Gegenstände aus früherer Zeit, die heute mehr der Zierde dienen. Zum Beispiel wurde ein alter Futtertrog aus Stein, an dem noch die Metallringe zu sehen sind, an denen das Vieh befestigt wurde, zum Blumentopf umfunktioniert. Des Weiteren stehen vor der Scheune ein alter Schleifstein sowie ein Pflug aus Holz, mit dem der Ackerboden damals gepflügt wurde.
(Nina Krämer, Universität Koblenz-Landau, 2016; freundliche Mitteilungen Bürgermeister Döscher, 2016)
Literatur
Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2013)
Landschaft im Wandel. Blatt 6208 Morscheid-Riedenburg. Historische Kartenblätter von 1811-2002. Maßstab 1:25000. Koblenz.
Schmitt, Reiner (2004)
Bewohner des Weilers Tranenweier bei Börfink im 18. und 19. Jahrhundert sowie dessen Geschichte. Neuhütten.
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