Hujetsägemühle in Abentheuer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Abentheuer
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 39′ 40,74″ N: 7° 05′ 11,4″ O 49,66132°N: 7,0865°O
Koordinate UTM 32.361.908,13 m: 5.502.733,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.486,70 m: 5.503.305,88 m
Der Familienname Hujet ist eng mit der Geschichte des Ortes Abentheuer verbunden. Oder Huyett? Oder Hojet? Viele Variationen des Namens sind geläufig und haben alle ihre Berechtigung und Geschichte. An dieser Stelle soll es um die ehemalige Mühle im Norden von Abentheuer gehen, auf deren Gelände sich heute der Goloka Dhama Tempel der Hare Krishna-Bewegung befindet.

In den amtlichen topographischen Karten von Rheinland-Pfalz wird ein Gebiet im Norden von Abentheuer mit „Hujetsägemühle“ bezeichnet. Es befindet sich an der Stelle, an der der Bleidenbach in den Traunbach mündet. Auf der topographischen Karte von 2002 befinden sich auf dem Gelände sieben Gebäude. Diese lassen sich auch mit Onlinekartendiensten auf Satelliten- und Luftbildern erkennen. Auf der topographischen Karte von 1978 sind weitaus mehr Gebäude verzeichnet. Dies kann darauf hindeuten, dass Gebäude abgerissen und daher in der nächsten Ausgabe der topographischen Karte (1984) nicht mehr verzeichnet wurden. Gesichert ist, dass das Werk unter dem Namen „Säge-, Hobel- und Imprägnierwerke Kurt Böcking“ 1965 stillgelegt wurde. Zuletzt wurden dort zum Beispiel Eisenbahnschwellen und Fußbodenparkett hergestellt. Nachdem das Werk dann längere Zeit leer gestanden hat, wurde es zwischenzeitlich als Therapieeinrichtung für Jugendliche genutzt, ehe es 1994/95 von den Anhängern der Hare-Krishna-Bewegung zum Goloka-Dhama-Tempel umfunktioniert und ausgebaut wurde (siehe untergeordnetes Objekt).

Die Hujet-Sägemühle nutzte die Wasserkraft des Traunbachs, um die kinetische Energie des Wassers in mechanische Arbeit umzuwandeln. Ohne dies Möglichkeit, ein Wasserrad zu betreiben, hätten sich auch in der Folge nicht derart große und wirtschaftliche Betriebe ansiedeln können, wie es die traditionsreiche Sägemühle war. Die Bedeutung der Wasserkraft war so wichtig, dass sogar in Teilungsverträgen beim Erbe festgelegt wurde, welcher Betrieb bei Niedrigstand des Wassers zu welcher Tageszeit seine Wasserräder betreiben durfte.

Im amtlichen Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile des Statistischen Landesamtes von Rheinland-Pfalz wird neben der Siedlung Ahrtenberg auch die Hujetsägemühle als zu Abentheuer gehörig aufgeführt. Auch das deutet darauf hin, dass die ehemalige Hujet-Sägemühle siedlungsähnlichen Charakter mit historischer Bedeutung hat.

(Manuel Schellhas, Universität Koblenz-Landau, 2016 / freundliche Hinweise von Herrn C. Kampf, 2015)

Internet
www.eberhard-ref.de: Pfälzisches Mühlenlexikon (Eberhard Ref, abgerufen 29.03.2016)
www.abentheuer.de: Heimatverein Abentheuer (abgerufen 29.03.2016)
www.abentheuer.de: Heimatverein Abentheuer (abgerufen 29.03.2016)
www.statistik.rlp.de: Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Rheinland-Pfalz (abgerufen 29.03.2016)

Hujetsägemühle in Abentheuer

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Mühlenbergstraße 3 a
Ort
55767 Abentheuer
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1691, Ende nach 1965

Empfohlene Zitierweise

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„Hujetsägemühle in Abentheuer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-249679 (Abgerufen: 27. April 2024)
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