Wie der große Weiher ist auch der kleine Weiher nach dem Jahr 1700 entstanden, als Remacle Josef Hauzeur die Eisenhütte übernommen und zu neuem Erfolg geführt hatte. Dreh- und Angelpunkt aller Arbeit war der effektive Einsatz und die Nutzung des Wassers vom Traunbach. Das von Norden her dem Gelände zufließende (künstlich abgeleitete) Wasser wurde kanalisiert, aufgestaut, zwischengespeichert (im großen Weiher) und über die Wasserräder in mechanische Arbeit (zum Beispiel Drehung von Wellen oder Heben der Blasebalge) umgewandelt. Nach der Nutzung durch die Wasserräder floss das Wasser anschließend über- oder unterirdisch wieder dem Traunbach zu. Das Wasser konnte daher nicht mehr genutzt werden. Alle unterhalb des kleinen Weihers gelegenen Wasserräder leiteten ihr „verbrauchtes“ Wasser in den kleinen Weiher. Das wurde dadurch erreicht, indem das Wasser mit geringerem Gefälle als das natürliche Gefälle des Geländes zu den Wasserrädern geleitet wurde. So konnte ein „Höhengewinn“ realisiert werden, der ausreichte, um das Wasser anschließend dem kleinen Weiher zuzuführen. Aus dem kleinen Weiher wurde das Wasser dann unterirdisch in Kanälen dem Hochofen zugeführt. Dieser musste so lange wie möglich ohne Unterbrechung in Betrieb gehalten werden, da das Anfeuern und der laufende Betrieb äußerst materialintensiv waren. Die für den Betrieb notwenige Holzkohle konnte zwar direkt vor Ort bezogen werden, jedoch war der wirtschaftliche Umgang mit den endlichen Ressourcen wichtig. Somit nimmt der kleine Weiher eine zentrale Rolle im Wassersystem der Eisenhütte Abentheuer ein.
Aufgrund der Größe konnte der kleine Weiher nicht sinnvoll zum Fischbesatz genutzt werden, wie es sich beim großen Weiher angeboten hat. Zudem war er leichter zu reinigen und musste nicht regelmäßig abgelassen werden, was stets aufwendig war und den Betrieb kurzzeitig unterbrach.
(Manuel Schellhas, Universität Koblenz-Landau, 2016 / Freundliche Hinweise von Herrn C. Kampf, 2015)