Forstweg westlich von Börfink

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Börfink
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 41′ 14,11″ N: 7° 04′ 13,95″ O 49,68725°N: 7,07054°O
Koordinate UTM 32.360.830,76 m: 5.505.646,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.577.293,64 m: 5.506.173,93 m
Vor 1815 war der Wald nicht im fürstlichen Besitz. Es gab eine überschaubare Anzahl von Wald- und Wirtschaftswegen, die die Anwohner nutzten, um das Holz (vornehmlich Buche) entnehmen zu können. Oft gingen von den Hauptwegen Nebenwege ab, die im Wald endeten. Daran erkennt man, dass diese Wege nur rein zur Beschaffung von Holz dienten – die sogenannten Holzwege. Dieser Holzweg ist uns heute noch als Synonym für eine Sackgasse mundartlich bekannt. In dieser vorindustriellen Zeit war Holz ein bedeutender Rohstoff, der als Baumaterial oder Energieträger benutzt wurde.

Durch die Niederlage Napoleons in der Schlacht von Waterloo fielen die Ländereien um Börfink – bis dahin dem Großherzogtum Oldenburg zugehörig – den Preußen zu. Die Waldbestände waren zu dieser Zeit durch die Ausbeutung stark dezimiert. Durch eine Reihe von Gesetzen wurde die Bewirtschaftung des Waldes neu geordnet. Der bis dahin gemeinschaftliche Wald wurde in Besitztümer umgewandelt, was man an der Rechteckunterteilung in dem Kartenausschnitt der Preußischen Uraufnahme aus den Jahren 1843-1878 gut erkennen kann. Die Grenzen der Parzellen waren dann häufig Waldwege, woraus ein dichteres Wegenetz resultierte. Heute wird dieses dichte Wegenetz neben der motorisierten Benutzung durch den Forstbetrieb auch von Wanderern frequentiert. Dieser Weg hier gehört zur Börfinker Ochsentour, einem Rundwanderweg um den Ort Börfink, einer Rodungsinsel innerhalb des ursprünglich geschlossenen Waldgebietes. Im Nationalpark Hunsrück Hochwald gibt es bereits große Wildnisbereiche (Naturzone I a), in denen der Forstbetrieb eingestellt wurde. Ehemalige Forstwege werden dort bereits sich selbst überlassen und nicht mehr gepflegt. In der Zukunft wird sich das Wegenetz weiter verringern. Für den Tourismus (Wander- und Radwege) und als Verkehrswege für das Nationalparkamt werden noch einige Hauptwege erhalten bleiben.

(Ralf Holzmann, Universität Koblenz-Landau, 2016 / freundliche Hinweise von Herrn Bürgermeister Döscher)

Quellen
Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling (1803-1820)
Preußische Kartenaufnahme (1843-1878) - Uraufnahme

Forstweg westlich von Börfink

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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„Forstweg westlich von Börfink”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-249636 (Abgerufen: 25. April 2024)
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