Durch die Niederlage Napoleons in der Schlacht von Waterloo fielen die Ländereien um Börfink – bis dahin dem Großherzogtum Oldenburg zugehörig – den Preußen zu. Die Waldbestände waren zu dieser Zeit durch die Ausbeutung stark dezimiert. Durch eine Reihe von Gesetzen wurde die Bewirtschaftung des Waldes neu geordnet. Der bis dahin gemeinschaftliche Wald wurde in Besitztümer umgewandelt, was man an der Rechteckunterteilung in dem Kartenausschnitt der Preußischen Uraufnahme aus den Jahren 1843-1878 gut erkennen kann. Die Grenzen der Parzellen waren dann häufig Waldwege, woraus ein dichteres Wegenetz resultierte. Heute wird dieses dichte Wegenetz neben der motorisierten Benutzung durch den Forstbetrieb auch von Wanderern frequentiert. Dieser Weg hier gehört zur Börfinker Ochsentour, einem Rundwanderweg um den Ort Börfink, einer Rodungsinsel innerhalb des ursprünglich geschlossenen Waldgebietes. Im Nationalpark Hunsrück Hochwald gibt es bereits große Wildnisbereiche (Naturzone I a), in denen der Forstbetrieb eingestellt wurde. Ehemalige Forstwege werden dort bereits sich selbst überlassen und nicht mehr gepflegt. In der Zukunft wird sich das Wegenetz weiter verringern. Für den Tourismus (Wander- und Radwege) und als Verkehrswege für das Nationalparkamt werden noch einige Hauptwege erhalten bleiben.
(Ralf Holzmann, Universität Koblenz-Landau, 2016 / freundliche Hinweise von Herrn Bürgermeister Döscher)
Quellen
Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling (1803-1820)
Preußische Kartenaufnahme (1843-1878) - Uraufnahme