Nach der Reichsgründung von 1871 wurde auf dem Gelände der Mühle mit der Produktion von Packpapier begonnen und bereits 1873 wurde die Mühle zu einer kleinen Fabrik umgebaut. Durch ein Großfeuer wurde die Anlage 1896 zerstört, aber rasch wieder aufgebaut. Der Betrieb wurde den Gebrüdern Martin 1900 verkauft. Sie begannen eine Baumwollbleicherei für die Erzeugung von Verbandwatte. Nach 1905 wurde das alte hölzerne unterschlächtige Wasserrad durch ein Eisenrad ersetzt (Schulte 1973, S. 200ff.). 1934 wurde der Betrieb wegen Konkurs von dem Schweizer Unternehmen SAPT (Societé Anonyme Pour Textile) als Hauptgläubiger übernommen. Dieser Betrieb erhielt den arisierten Namen Bastfaser GmbH. Während des Zweiten Weltkriegs wurden dort aus Abfallprodukten von Flachs und Hanf Maschinengewehrgurte hergestellt. Ab 1950 produzierte man wieder Verbandwatte und sonstige Verbandstoffe (Schulte 1973, S. 200ff.). Seit November 2009 stehen die Gebäude durch die Einstellung der Produktion des Unternehmens CordierSpezialpapier GmbH leer.
Auf der aktuellen Ausgabe der Deutschen Grundkarte sind kein Mühlengraben und Mühlenteich dargestellt.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)