Entwicklung zu einer Wiese
Oft können alte Flurnamen auf die vormalige Vegetation oder auf die ehemalige Nutzung der Landschaft hinweisen. So auch in diesem Fall. Der Flurname „Obergeilenkauser Heide“ deutet darauf hin, dass in der Vergangenheit eine Heide oder heideähnliche Vegetationsformen die bestimmende Vegetation bildeten. Die Entwicklung zu einer Wiese, wie sie sich uns heute darstellt, verlief dabei über eine Weide und verbrachtes Buschland. Aufgrund einer Nutzung mit späten aber regelmäßigen Mahdterminen und einer geringen Düngung mit Mist konnte sich auf der Fläche eine magere Wiese entwickeln. Diese Wiese zeichnet sich heute durch ihre große Vielfalt an blühenden und für magere Wiesen typischen Pflanzenarten aus.
Segelfluggelände
In den 1930er Jahren wurde die Weide und das angrenzende Buschland in Geilenkausen von der Ortsgruppe Waldbröl des Deutschen Luftsportverbandes und ab 1937 durch die Ortsgruppe des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK) als Segelfluggelände genutzt. Das Gelände galt damals unter Experten als eines der bestgeeignetsten Segelfluggelände im Rheinland. Aufgrund der günstigen Lage war es für jede Windrichtung geeignet und seine Größe erlaubte es mehreren Gruppen gleichzeitig zu üben. Am 31. August 1935 wurde der Grundstein für ein Fliegerheim mit Segelflughalle oberhalb von Obergeilenkausen gelegt. Am 22. September 1935 fand unter großem Interesse der Bevölkerung ein Flugtag in Obergeilenkausen mit Einweihung des Segelfluggeländes und dem Besuch von ungefähr 1000 Zuschauern statt. Danach folgten noch weitere Flugtage. Das erste Segelflugzeug der Ortsgruppe hatte den Namen „Lehrling“.
(Biologische Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“. Ein Projekt der Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)