Diese artenreiche Wiese im Naturschutzgebiet Große Dhünntalsperre wird durch die Flockenblume dominiert. Im späten Hochsommer erstreckt sich dann ein purpurnes Blumenmeer über die ganze Wiese. Diese Art gilt zwar eigentlich als eine typische Art des mesophilen Grünlands, ist jedoch in der Vergangenheit in ihrem Bestand im Bergischen Land zurückgegangen, da sie bei zu starker Düngung und zu früher Mahd verdrängt wird. Wo sie wächst, bieten ihre Körbchenblüten vielen Insekten, wie Bienen und Schmetterlingen Nahrung. Der Schachbrettfalter vermag es mit seinem Saugrüssel, den Nektar aus den röhrenförmigen Einzelblüten zu holen. Diese Schmetterlingsart gilt im Bergischen Land als gefährdet.
Der Aufwuchs dieser Wiese wird erst ab Mitte Juni gemäht und als Heu genutzt. Neben der dominanten Flockenblume kommen hier noch weitere typische Glatthaferwiesenarten, wie das Wiesen-Labkraut, die Vogel-Wicke oder der Wiesen-Bärenklau vor. Durch die extensive Bewirtschaftung und die sonnige Lage wachsen hier auch einige Magerkeitszeiger wie das gelb-blühende Johanniskraut oder das niedrigwüchsige Ruchgras.
Der Flurname „Doktorsdhünner Feld“ lässt vermuten, dass es sich bei der Wiese um eine ehemalige Wirtschaftsfläche der versunkenen Hofschaft Doktorsdhünn handelt. Doktorsdhünn befand sich ungefähr 250 m südöstlich der Wiese und gehörte, bevor es Mitte des 18. Jahrhunderts an den Rechtsanwalt Dr. Brass verkauft wurde, zu dem nahegelegenen früheren Rittersitz Dhünnenburg. Diese Hofschaft musste wie 25 weitere Hofschaften des oberen Dhünntals für den Bau der Großen Dhünntalsperre aufgegeben werden.
(Biologische Station Rhein-Berg, 2016. Erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“. Ein Projekt der Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder - die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. Wiebelsheim.
Jendrischewski, Marita (2009)
Menschen und Geschichten einer versunkenen Landschaft: Die Hofschaften des oberen Dhünntals. Lindlar.
Rech, Manfred (1991)
Das obere Dhünntal. Untersuchungen zur mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Siedlungs- und Montangeschichte des Bergischen Landes. (Rheinische Ausgrabungen, 33.) Köln.
Artenreiche Wiese am Doktorsdhünner Feld nördlich der Großen Dhünntalsperre
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Empfohlene Zitierweise
Biologische Station Rhein-Berg (2016): „Artenreiche Wiese am Doktorsdhünner Feld nördlich der Großen Dhünntalsperre”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-246978 (Abgerufen: 19. April 2024)
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