Wassergraben und Mottenhügel der Palmersdorfer Motte (2014)
Copyright-Hinweis:
Nicole Schmitz, Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Nicole Schmitz
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Von der Palmersdorfer Motte sind der Mottenhügel sowie der noch Wasser führende Graben erhalten (2014).
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Etwa 200 Meter östlich des Palmersdorfer Hofes und des nicht mehr erhaltenen Cäcilienhofes befindet sich die Motte Palmersdorf, östlich der Otto-Wels-Straße (K7) gelegen. Laut Wündisch existierte die Otto-Wels-Straße bereits als Karrenweg in römischer Zeit und diente in dem hier vorherrschenden sumpfigen Gelände als „Umgehungsstraße“. Sie querte den Palmersdorfer Bach über eine Furt, neben der im 10. Jahrhundert der Cäcilienhof als Haupthof einer Grundherrschaft des St. Cäcilienstiftes zu Köln (heute Bodendenkmal) entstand (Wündisch 1987, S. 32).
Geschichte und Beschreibung Die ebenfalls ins 10. Jahrhundert datierende Palmersdorfer Motte wurde vermutlich zum Schutz der Vogtei in Palmersdorf angelegt. Der lagebestimmende Palmersdorfer Bach speiste die Wassergräben der Anlagen des Frohnhofverbandes in Palmersdorf (Kretzschmar 2004, S. 54) und war auch existenziell für die landwirtschaftliche Tätigkeit. Laut EBIDAT endete die Wehrfunktion der Motte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit der Errichtung des Erzbischöflichen Hofes in Brühl Ende des 12. Jahrhunderts. In einigen Urkunden des Palmersdorfer Hofes fand sie Erwähnung; so im Jahr 1404 sowie in der Verkaufskurkunde des Palmersdorfer Hofes an Kurfürst Maximilian Friedrich im Jahr 1680, in der sie als „Alte Burg“ bezeichnet wird (Wündisch 1987, S. 32). Weder über die bauliche Entwicklung noch über ihre Funktion liegen genauere Untersuchungen vor.
Heutiger Zustand und kulturhistorische Bedeutung Bis heute erhalten sind der Mottenhügel sowie der Wassergraben. Die Anlage ist von einem Kranz aus Bäumen und Sträuchern umgeben und durch einen Zaun geschützt. Der Bereich, der noch einen weiteren, ebenfalls vom Palmersdorfer Bach gespeisten Teich enthält, ist als Landschaftsschutzgebiet (Schutzwürdige Biotope in NRW: BK-5107-038 Teich und Gehölzbestand am Palmersdorfer Bach) ausgewiesen. Der ebenfalls von Bäumen und Sträuchern (Stieleiche, Esche, Pappel, Weißdorn, Schneebeere, Holunder) bestandene und gut erkennbare Hügel hat laut DGK 5 etwa die Maße 30x25 Meter; der umgebende Wassergraben ist stellenweise bis zu 20 Meter breit. Der Gehölzbestand erhebt sich gut sichtbar inmitten der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Aufgrund seiner historischen Tiefe, die bis ins 10. Jahrhundert reicht, und ihrer funktionalen Bezüge zum unmittelbar benachbarten Palmersdorfer Hof ist sie von sehr hohem Zeugniswert für die Geschichte der Stadt Brühl und die damals existierenden grundherrschaftlichen Verhältnisse. Zusammen mit dem Palmersdorfer Hof gehört sie zu den ältesten urkundlich bezeugten Siedlungsräumen Brühls, welche hier inmitten der landwirtschaftlichen Nutzflächen und unverbaut sehr gut erlebbar sind.
Hinweise Das Objekt Motte Palmersdorf ist ein eingetragenes Bodendenkmal (Untere Denkmalbehörde der Stadt Brühl, laufende Nummer 001/184; BODEON-Nr. BM 184) und wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Brühl, Kurfürstliche Schlösser (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 161).
Internet bk.naturschutzinformationen.nrw.de: Schutzwürdige Biotope in NRW. BK-5107-038 Teich und Gehölzbestand am Palmersdorfer Bach (abgerufen am 04.01.2018) www.ebidat.de: EBIDAT - die Burgendatenbank, Palmersdorf (abgerufen am 04.04.2019)
Literatur
Kretzschmar, Frank (2004)
Mühlen, Bauten und versteckte Winkel im Rhein-Erft-Kreis. Köln.
Wündisch, Fritz (1987)
Brühl. Mosaiksteine zur Geschichte einer alten kurkölnischen Stadt. (Schriftenreihe zur Brühler Geschichte 11.) o. O.
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