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Burg Maus am Mittelrhein, Blick vom Rheinsteig rheinabwärts auf die Burg (2017).
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Karl Peter Wiemer
Fotograf/Urheber:
Karl Peter Wiemer
Medientyp:
Bild
Die Burg Maus, deren Anfänge ins 14. Jahrhundert fallen, thront 90 Meter oberhalb der Pfarrkirche Wellmich auf einem Felsenvorsprung. Im Laufe der Jahre erhielt die Burg neben Burg Maus und Peterseck die weiteren Namen Burg Thurnberg oder Deuernburg beziehungsweise Burg Deuernberg. Im Jahre 1353 kam Erzbischof Boemund II. (um1290-1367, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1354-1362) in den Besitz Wellmichs und erhielt von Kaiser Karl IV. (1316-1378, deutscher König 1346-1378) die Erlaubnis zum Bau der Burg Peterseck.
Die Burg sollte zum Schutz des rechtsrheinischen Gebietes dienen und den Herren von Katzenelnbogen mit ihrer linksrheinischen Festung Rheinfels etwas entgegensetzen können. Die Herren von Katzenelnbogen errichteten im Gegenzug die Burg Neu-Katzenelnbogen (die so genannte „Burg Katz“), wodurch die Burg Peterseck im Volksmund scherzhaft den Namen Burg Maus erhielt. Nach der Abdankung Boemunds vollendete Kuno von Falkenstein (um1320-1388, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1362-1388) zwischen 1362 und 1388 den Bau der Burg. Im Jahr 1588 nannte sich Philipp von Nassau (1542-1602, Graf von Nasssau Weilburg 1559-1602) Burgherr von Deuernburg.
Über 450 Jahre hinweg haben nacheinander etwa 20 Amtsmänner des Kurfürstentums Trier ihren Amtsbezirk auf der Burg verwaltet. Nie zerstört und bis ins 17. Jahrhundert in wehrhaftem Zustand erhalten, verfiel die Burg ab dann immer mehr, bis sie 1806 an einen Privatmann verkauft wurde und 1900 bis 1906 vom Kölner Architekt Gärtner mit der Erhaltung des äußeren Erscheinungsbildes sorgfältig renoviert wurde. Ab 1923 erhielt sie durch den Verkauf an einen Mexikaner exotische Ausstattungsstücke. Im Jahre 1945 wird sie als amerikanische Truppen am 26.03.1945 den Rhein überquerten und Wellmich und Ehrenthal besetzten durch Artilleriebeschuss beschädigt. Die Treppenhalle, der südwestliche Eckturm, das südwestliche Außenzwinger Mauerwerk und der Bergfriedaufsatz erlitten große Schäden. Bis heute ist die Burg im Privatbesitz, wird aber mit der Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz restauriert, um sie der Öffentlichkeit in Teilen zugänglich zu machen.
Grundriss der Burg Die Kernburg besitzt eine viereckige, sogar fast quadratische Form. Der Bergfried unterbricht die von hohen Ecktürmen flankierte Schildmauer an der Ostseite. An Nord- und Südseite befinden sich zwei Flügelbauten, der Nordbau und der Palas. Diese beiden Gebäude werden durch den rechteckigen Burghof voneinander getrennt. Neben dem historischen und heutigen Eingang zur Burg in der Westwand befindet sich der Wohnturm mit Ecktürmchen. Um die Kernburg zieht sich eine ovale Ringmauer mit einer Toranlage im Nordwesten. Im Osten wurde ein tiefer Halsgraben in den Felsen eingebrochen.
Die Namen der Burg Nachdem Erzbischof Boemund II. das Recht zum Bau der Burg erhielt, errichteten die Herren von Katzenelnbogen im Gegenzug die Burg Neu-Katzenelnbogen, wodurch die Burg Peterseck im Volksmund eher scherzhaft den Namen Burg Maus erhielt. Im 15. Jahrhundert wird sie dann Deuernburg genannt. Die Abwandlungen zu Thurnberg oder Burg Deuernburg sind vermutlich auf Schreibfehler zurückzuführen. Wann genau und wieso die Burg so häufig ihren Namen gewechselt hat, ist nicht bekannt.
Das Objekt „Burg Maus bei Wellmich“ in St. Goarshausen ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Rhein-Lahn-Kreis, S. 50).
(Michelle Homburger, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Literatur
Backes, Magnus (1977)
Wellmich am Mittelrhein mit Burg Maus und Kloster Ehrenthal. (Rheinische Kunststätten, Heft 162.) S. 10-14, Neuss.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 19. April 2023. S. 50, Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 16.06.2023
Herrmann, Christofer (1993)
Die Deurenburg (Burg Maus) bei Wellmich. In: Nassausische Annalen, Nr. 104, S. 105-114, Sankt Goarshausen.
Lauer, Rosemarie; Schwarz, Hans (1993)
Chronik Wellmich und Ehrenthal. Die nördlichen Vororte der Loreleystadt St. Goarshausen. S. 8, 44f., 54-57, 63-69, 109, 131, 159, 802 u. 814, Sankt Goarshausen.
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