Rochuskapelle in Loope

St. Rochus-Pestkapelle am Kapellenweg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Engelskirchen
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 42,78″ N: 7° 22′ 13,75″ O 50,97855°N: 7,37048°O
Koordinate UTM 32.385.608,04 m: 5.648.703,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.596.290,63 m: 5.650.155,19 m
  • Historische Aufnahme der Rochuskapelle in Engelskirchen-Loope (um 1960).

    Historische Aufnahme der Rochuskapelle in Engelskirchen-Loope (um 1960).

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    Bürger- und Verschönerungsverein Loope e.V.
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  • PDF-Flyer "Loope - Auf den Spuren der Kulturlandschaft" (2014, 12 MB).

    PDF-Flyer "Loope - Auf den Spuren der Kulturlandschaft" (2014, 12 MB).

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Etwas unscheinbar an der Durchgangsstraße gelegen, hat diese kleine Kapelle eine bewegte Geschichte, denn ihr Vorgänger stand nicht an dieser Stelle.
Betritt man die Kapelle, so zeigt das Altarbild den heiligen Rochus, dessen Gebeine seit 1485 in Venedig aufbewahrt werden. Die beiden in der Kapelle vorhandenen Statuen verkörpern den heiligen Antonius als Einsiedler, sowie den heiligen Rochus mit Stab und Reisebeutel, sowie mit einer Pestbeule am Bein. Der Hund als Begleiter hält ein Stück Brot im Maul.

Gemäß einer alten Überlieferung wurde der heiligen Rochus um 1295 in Montpellier in Südfrankreich geboren. Er gab sein großes Vermögen an die Armen und ging auf die Pilgerschaft nach Rom. Unterwegs pflegte er Pestkranke und heilte viele durch das Kreuzzeichen. Auf der Rückkehr von Rom befiel ihn selbst die Pest. Ein Hund rettete dem schwerkranken Rochus das Leben, indem er dem isoliert in einer Waldhütte lebenden Mann täglich eine Scheibe Brot brachte. Nach seinem Tod 1327 in seiner Heimat erkannte man ihn an einem Muttermal auf der Brust wieder. Durch eine Schrift an der Wand wurde er von Gott als großer Pesthelfer gelobt. Soweit die fromme Überlieferung.

Seit der Überbringung seiner Reliquien nach Venedig im Jahre 1485 wurde er bei den damaligen Pestausbrüchen zu einem der volkstümlichsten Heiligen. In unzähligen Bildwerken, Kapellen, Altären, Krankenhäusern wurde er als Schutzpatron gegen die Pest und die Seuchen überhaupt geehrt und als Schutzheiliger gegen Viehseuchen angerufen. Eine Pestwelle im 17. Jahrhundert führte auch zur Errichtung der Kapelle in Loope. Auf das Einweihungsdatum, den 16. August 1682 und die Umstände des Neubaus weist eine Inschrift, ein sogenanntes Chronodistichon, über der Eingangstür hin.
In diesem Vers sind lateinische Zahlbuchstaben enthalten und hervorgehoben, die zusammenaddiert die Jahreszahl des Einweihungsdatum ergeben:
RAPTA RVO PER AQVAS;
TE PAVLER VENTE PER IGNES;
SED RVRSVM FESTO STO REPARATA ROCHI.
JOANNES LUDEWICH P.T. PASTOR HUIUS PAROCHIAE


In der Übersetzung von Pfarrer Fuchs, Engelskirchen (in der Bergischen Heimat Nr. 10 im Oktober 1926) lautet die Inschrift:
„Fortgerissen durch das Wasser stürze ich zusammen, an dem Tage, an dem Paulus niederstürzt durch den Lichtstrahl, aber ich stehe da wiederum aufgerichtet am Feste des hl. Rochus. Johannes Ludewig, Pastor dieser Pfarrgemeinde. 1682, am 16. August.“

Mit dem Bau der ursprünglichen Kapelle wurde 1674 begonnen. Am Tag von Paulus Bekehrung (Inschrift über Eingang), dem 25. Januar 1682, riss dann eine Flut diese Kapelle fort, und sie wurde im August des gleichen Jahres in sicherer Entfernung von der Agger erneut am heutigen Standort errichtet. Bis zum Bau der Looper Kirche (1907) wurden hier Schulmessen und Religionsunterricht abgehalten.

(Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)

Internet
www.heiligenlexikon.de: Rochus von Montpellier, um 1349-1379 (abgerufen 15.01.2016)

Literatur

Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. (Hrsg.) (2012)
Loope. Ein Heimatbuch. S. 81-82, Loope.

Rochuskapelle in Loope

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kapellenweg
Ort
51766 Engelskirchen - Loope
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1682

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Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. (2015), Biologischen Station Oberberg (2015): „Rochuskapelle in Loope”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244544 (Abgerufen: 3. Dezember 2024)
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