Hof der Abtei Sankt Maximin in Kaimt

St. Maximiner Hof

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Zell (Mosel)
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 01′ 30,44″ N: 7° 10′ 42,93″ O 50,02512°N: 7,17859°O
Koordinate UTM 32.369.536,89 m: 5.543.013,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.584.499,02 m: 5.543.869,01 m
Geschichte
Der ehemalige Hof der Trierer Abtei St. Maximin in Zell-Kaimt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon um 940 bezeugt eine Urkunde der Reichsabtei St. Maximin einen Tausch von Weinbergen in Kaimt, Zell und Merl. 1214 kaufte das Benediktinerkloster die Güter des Stifts Kerpen in Kaimt, Kröv und Ürzig für 100 Mark Silber. Ab dem frühen 13. Jahrhundert hatte der Hof in Kaimt auch sein eigenes Kelterhaus. Um 1220 gab der Abt Bartholomäus die Güter an Heriberd von Kempt und seine Geschwister in Erbpacht. 1514 kaufte der Abt von St. Maximin Vinzenz von Kochem (Cochem) mehrere Weinberge in Kaimt. Am 1. Juni 1609 vererbpachtete Abt Remigus von St. Maximin den Eheleuten Theis Bartzen von Reil und Gertrud Bartzen, Tochter des Felix von Marx von Kaimt den Hof des Klosters gegen den halben Weinertrag. Im Jahre 1695 besaß das Hofgut St. Maximin in Kaimt 53.500 Weinstöcke. 1781 erntete man auf dem Hof acht Fuder Wein, wobei ein Fuder der Menge entspricht, die ein zweispänniger Wagen laden konnte.

Die Säkularisierung ging am Besitz der Abtei St. Maximin nicht spurlos vorbei. Am 10. November 1803 wurden einige Wiesen für 865 Francs (entsprachen 230 Thalern) an Matthias Melchior versteigert. Das Hofhaus selbst wurde mit Stall und Garten am 14. Juni 1804 für 2.700 Francs (entsprach 720 Thalern) an den Gendarme Johann Charriere aus Zell versteigert und kam somit in Privatbesitz.

Beschreibung
Beim Hof der Abtei St. Maximin handelt es sich um ein stattliches, massives Giebelhaus mit Fensterpaaren in Steingewänden, die jedoch im Laufe der Zeit stark erneuert wurden (Abbildung Hauptfront, Nordseite, Detail Hauptfront). Interessant sind zwei Wappen aus Werkstein, die heute noch die Hauptfront des Giebelhauses schmücken.

Eines der Wappen ist das Wappen des Abts Matthias von Saarburg, der von 1568 bis 1581 lebte. Es ist ein sehr schönes, typisch trierisches Renaissancewerk: Unter einem Halbkreisgiebel ist die Jahreszahl 1575 angebracht. Darunter befinden sich eine Mitra (Kopfbedeckung von Bischöfen) und ein Hirtenstab. Links vom Hirtenstab ist der Wappenschild der Abtei mit dem Reichsadler angebracht und rechts vom Hirtenstab das Wappen des Abts Matthias von Saarburg, welches an der Darstellungen der drei Totenköpfe zu erkennen ist.
Beim zweiten Wappen handelt es sich um das Wappen des Abts Willibrord Scheffer, dessen Lebzeiten zwischen 1739 und 1762 datiert werden. In Rocailleornament ist ein Schild abgebildet, der oben den Doppeladler und darunter das Zeichen des Abts (einen Kelch zwischen zwei Sternen) trägt. Umgeben wird der Schild von einer Mitra, einem Schwert und einem Stab.

(Tatjana Schemainda, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Literatur

Friederichs, Alfons (2010)
Urkunden und Regesten der Städte, Gemeinden, Burgen, Klöster, Mühlen, Höfe im Kreis Cochem-Zell bis 1900. Trier.
Gilles, Karl-Josef (1997)
Die Geschichte der Stadt Zell-Mosel bis 1816. Trier.
Vogts, Hans; Eiden, Hans (1938)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Zell an der Mosel. Düsseldorf.

Hof der Abtei Sankt Maximin in Kaimt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
St. Maximinhof 1/2
Ort
56856 Zell - Kaimt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1214

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„Hof der Abtei Sankt Maximin in Kaimt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244516 (Abgerufen: 25. April 2024)
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