Burg Schallmauer befindet sich in einem Rekultivierungsgebiet im Wald zwischen dem Gotteshülfeteich und der nördlichen Bebauung des Umsiedlungsortes Berrenrath.
Geschichte Der Name der Burg Schallmauer rührt von der Eigentümerfamilie „von Schall“, der an dieser Stelle ein Moor (Schallmoor) zum Lehen gegeben war. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts diente ein Lustschloss als Vorgängerbau der heutigen Burg dem Kölner Domstift als Sommerresidenz der Dompröpste (Meynen 1985, S. 32), damaliger Bauherr war der Vize-Domdechant Friedrich Herzog zur Sachsen-Lauenburg (Clemen 1897, S. 135). Von niederländischen Truppen 1673 abgebrannt, wurde die Burg 1714 als zweiteilige Wasserburg mit Haupthaus und sich nördlich anschließender hufeisenförmiger Vorburg von Rudolf Adolf von Geyr wieder aufgebaut. Um Baukosten zu sparen, hatte das Domkapitel Burg und Hof an die Brüder Christoph Friedrich und Johannes von Geyr verliehen, die Rudolf Adolf beerbte (Clemen 1897, S. 135; Meynen 1985, S. 32). Die Wasserburg war von einem Park umgeben, in dem eine Heilquelle, der heute verschwundene Maximiliansborn, existierte (Meynen 1985, S. 32). Im Zuge der Braunkohlenbergbautätigkeiten Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Park und Vorburg abgebaggert, das Haupthaus blieb verschont. Zunächst nutzte die Rheinbraun AG das Hauptgebäude, der sich eine Zeit des Leerstandes und Verfalls anschloss. 1978 ergriff ein Privatmann die Initiative und renovierte das Anwesen (Meynen 1985, S. 32).
Heutiger Zustand und kulturhistorische Bedeutung Das renovierte dreigeschossige Haupthaus der Burg Schallmauer wurde aus Backsteinen mit drei mal zwei Fensterachsen errichtet und ist ockerfarben verputzt. Fenster und Türen sind mit Hausteinen eingefasst, das Mansarddach ist mit Schiefer eingedeckt (Meynen 1985, S. 32 und Clemen 1897, S. 135). Auf den Eingang des eingezäunten Grundstücks führt eine Allee zu, das gesamte Anwesen liegt heute in einem Rekultivierungsgebiet, d.h. inmitten einer künstlich geschaffenen Landschaft, die sich im Bergbaurestsee Gotteshülfeteich, den wiederaufgeforsteten Waldflächen sowie dem umgesiedelten und am Reißbrett geplanten Umsiedlungsort Berrenrath widerspiegelt.
Das Objekt Burg Schallmauer ist ein Beispiel eines einfachen, barocken Landhauses des beginnenden 18. Jahrhunderts, das „die Entwicklung (...) zur später wesentlich aufwendiger gestalteten Maison de plaisance andeutet“ (Meynen 1985, S. 32). Seine kulturhistorische Bedeutung liegt in seinem regionaltypischen Wert einer damals typischen zweiteiligen Wasserburganlage, die zwar durch den Braunkohlenberbau im unmittelbaren Umfeld zwar verändert, aber nicht vollständig zerstört worden ist. Inmitten einer rekultivierten bzw. erneuerten Landschaft erinnert sie relikthaft an die Landschaft vor der drastischen Umformung durch den Braunkohlenbergbau.
Hinweis Das Objekt „Burg Schallmauer“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Berrenrath, Knapsack (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 155) und steht unter Denkmalschutz (Denkmalliste der Stadt Hürth, laufende Nummer 7) (de.wikipedia.org, Liste der Baudenkmäler in Berrenrath).
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