Denkmalbereich „Velbert - Langenberg“

Altstadt-Langenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Velbert
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 21′ 6,1″ N: 7° 07′ 16,96″ O 51,35169°N: 7,12138°O
Koordinate UTM 32.369.182,05 m: 5.690.611,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.163,52 m: 5.691.370,25 m
Der Name „Langenberge“ wurde zuerst im Jahre 1220 urkundlich genannt, als Graf Friedrich von Isenberg über einen dem Stift Essen gehörenden Hof in „Langenberge“ die Vogtei beanspruchte.

Mit Ausnahme dieses Essener Besitzes umfasste Langenberg eine Fläche von etwa 150 Hektar ohne Waldgebiete. Eine weitere frühe Erwähnung stammt aus einer Urkunde von 1257, die einen Otto de Langenberg als Zeuge nennt.

Der Ort geht in seinem Ursprung auf eine dem hl. Lambert geweihte Kapelle zurück, 1406 wurde diese Kapelle als Pfarrkirche bezeichnet. Um 1700 war diese Kapelle aber so baufällig geworden, dass man eine neue Kirche bauen musste, Langenberg „Altstadt“, zu der 1725 der Grundstein gelegt wurde. Nur den Chor der Kapelle ließ man teilweise stehen. Ab 1773 war es nicht mehr gestattet, die Toten neben dem Kirchhof zu bestatten.

Die Katholiken in Langenberg erhielten 1725 eine kleine Kirche. Einen eigenen Geistlichen konnten sich die wenigen und armen Bürger finanziell nicht leisten, und so wurde die Betreuung der kleinen Gemeinde durch einen Pater vom nahen Kloster zu Neviges vorgenommen. Erst im Jahre 1827 wurde Langenberg selbständige Pfarrgemeinde und erhielt 1899 anstelle der kleinen Kirche die jetzige Kirche St. Michael. Weniger Jahre vorher, im Jahre 1880, konnte die evangelische Gemeinde ihre vom Architekten Raschdorf erbaute Neue Kirche einweihen.

Die Entwicklung von Langenberg verlief bis ins 19. Jahrhundert langsam aber kontinuierlich. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es neben dem Wiesenhof 47 Häuser, die mit einigen entfernter liegenden Höfen den Hofesverband ausmachten. Der Ort gelangte als Handelsplatz und Marktort zu einiger Bedeutung. Daneben gab es seit dem Spätmittelalter Bergbau auf örtliche Eisenerzvorkommen, Eisenhammer und Schleifereien und seit dem 16./17. Jahrhundert Papiermühlen. Wichtiger Erwerbszweig war im 19. Jahrhundert die Textilindustrie, durch welche Langenberg einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. 1708 wurde der Ort als befestigt bezeichnet, und die Erhebung zur Stadt erfolgte 1831.

Das Ortsbild wird zunächst durch die Lage in zwei engen Bachtälern mit steil aufragenden Hängen bestimmt. Die Hauptstraße ist in den Hang gelegt; die engen, verwinkelten Gassen laufen häufig in Treppen aus. Hier hat sich ein reicher Bestand von Wohnhäusern des 17. bis 19. Jahrhunderts erhalten. Die Fachwerkhäuser, meist verschiefert oder mit Holzschalung versehen, überwiegen. Bruchstein- oder Ziegelbauten sind selten.

Der Reiz dieses Ensembles besteht neben der malerischen Anordnung der Häuser in seiner weitgehenden ursprünglichen Erhaltung. Einen beherrschenden Mittelpunkt bildet die aus Grauwacke errichtete evangelische Kirche.

Die Ausweisung des Denkmalbereiches soll der Erhaltung des Bestandes vor nachteiligen Veränderungen dienen. Insbesondere dient sie dem Schutz des historischen Stadtgrundrisses. Die Denkmalbereichssatzung wurde einvernehmlich zwischen dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege und der Stadt Velbert erarbeitet. Bei der Offenlegung wurden keine Anregungen und Bedenken vorgetragen. Die Satzung ist seit Januar 1992 rechtskräftig.

Der festgestellte Denkmalbereich umfasst Langenberg in den Grenzen, innerhalb der sich der Ort bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Durch die Bauten mit Wohn- und Gewerbenutzung am Ortsrand, entlang der Ausfallstraßen und insbesondere durch die qualitätvollen Villen, die den Ortskern umsäumen und die sich den bewaldeten Hang zum Bismarckturm hinauf gruppieren, ist die Ortsgeschichte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts weiterhin kontinuierlich ablesbar. Es sollte in einem nächsten Schritt untersucht werden, wieweit der äußere Ortskranz durch einen erweiterten Denkmalbereich geschützt werden kann.

(Helmut Fenner, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, LVR, aus: Mainzer (Hrsg.) 1996)

Literatur

Clemen, Paul (Hrsg.) (1894)
Die Kunstdenkmäler der Städte Barmen, Elberfeld, Remscheid und der Kreise Lennep, Mettmann, Solingen. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 3 2.) Düsseldorf.
Franz Pesch; et al. / Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr (Hrsg.) (1994)
Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen. Duisburg.
Mainzer, Udo (Hrsg.) (1996)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege 49.) S. 212-214, Köln.
Ophüls, Wilhelm (1936)
Alt-Langenberg. Ein Heimatbuch. Langenberg/Rheinland.

Denkmalbereich „Velbert - Langenberg“

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße
Ort
42555 Velbert - Langenberg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Denkmalbereich gem. § 5 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1220

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„Denkmalbereich „Velbert - Langenberg“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-59358-14042017-266682 (Abgerufen: 18. April 2024)
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