Denkmalbereich „Düsseldorf - Eller“

Eller-Zentrum, Ortskern Eller

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Düsseldorf
Kreis(e): Düsseldorf
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 12′ 0,72″ N: 6° 50′ 22,65″ O 51,2002°N: 6,83962°O
Koordinate UTM 32.349.068,30 m: 5.674.306,37 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.558.728,64 m: 5.674.253,96 m
Eller, ein Stadtteil im Südosten Düsseldorfs, entwickelte sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entlang der Straßen „Alt Eller“, „Eller-Kirchstraße“ und „Gumbertstraße“. Die Geschichte des Ortes lässt sich am Charakter der Straßen ablesen. Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Straßenfluchten, in der Parzellierung, in den Geschosshöhen, Baukörperausformungen und im Wechsel von Alt- und Neubauten mit einzelnen Baulücken sind Ausdruck der gewachsenen Bebauung entlang der Gumbertstraße, der Hauptdurchgangs- und Hauptgeschäftsstraße von Eller.

Mit dem Aufstreben des Ortes im allgemeinen Zuge der Industrialisierung wurde um 1900 - vor der Eingemeindung von Eller in den Stadtkreis Düsseldorf 1909 - der rechteckig langgestreckte Gertrudispiatz mit weitgehend geschlossener Randbebauung in geraden Fluchten angelegt. Der Platz zweigt im spitzen Winkel von der Gumbertstraße nach Südosten ab. Am Beginn steht, in der Bauflucht leicht zurückgesetzt, freistehend als Solitär das ehemalige Rathaus aus dem Jahre 1900, ein zweigeschossiger, gegliederter, unverputzter Backsteinbau mit Zierelementen aus Sandstein.

Die Gertrudiskirche, ebenfalls um 1900 in neugotischen Formen aus Backstein errichtet, bildet im Südosten an der Stirnseite den Endpunkt des Platzes. Die übrige Substanz setzt sich überwiegend aus Wohnbauten in der für die Zeit der Jahrhundertwende üblichen Formensprache zusammen. Es sind dreigeschossige, mehrachsige Putzbauten mit schmückender Stuckornamentik und asymmetrischer Fassadengliederung durch Giebelhäuser, eckbetonende Erker und Türmchen. Der Gertrudisplatz ist als Anlage in Form und Gestalt charakteristisch für das ausgehende 19. Jahrhundert. Nach alter Tradition werden weltliche und geistliche Autorität verbunden. Mit dem Platz besitzt Eller einen städtebaulichen Akzent, der in dieser Form in keinem anderen Teil Düsseldorfs existiert. Trotz zahlreicher Veränderungen und Neubauten, insbesondere an der Gumbertstraße, ist das Bild einer aufstrebenden Kleinstadt um 1900 anschaulich erhalten. Die Unterschutzstellung nur einzelner Bauten widerspräche dem Charakter der als Häuser in der Reihe errichteten Gebäude. Neben Kirche und Rathaus sind lediglich die gestalterisch aufwendigeren Bauten in der Substanz als Einzeldenkmäler geschützt. Der ausgewiesene Denkmalbereich schützt darüberhinaus das Zentrum von Eller als ein Ganzes.

1986 trat die Denkmalbereichssatzung zum Schutz des Ortskerns Eller in Kraft.

(Elke Janßen-Schnabel, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, LVR, aus: Mainzer (Hrsg.) 1996)

Literatur

Hüttenberger, Peter / Weidenhaupt, Hugo (Hrsg.) (1989)
Düsseldorf - Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3: Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert). S. 9-262, Düsseldorf.
Mainzer, Udo (Hrsg.) (1996)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege 49.) S. 75, Köln.
Pädagogisches Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.) (1986)
Dokumentation zur Geschichte der Stadt Düsseldorf. Band 7. Düsseldorf 1850 bis 1914. Das Zeitalter der Industrialisierung. Düsseldorf.

Denkmalbereich „Düsseldorf - Eller“

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Gertrudisstraße
Ort
40229 Düsseldorf - Eller
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Denkmalbereich gem. § 5 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung

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„Denkmalbereich „Düsseldorf - Eller“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-59301-12022016-247184 (Abgerufen: 26. April 2024)
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