Das jüdische Gräberfeld auf dem Gemeindefriedhof in der Hülsdonkstraße in Willich (2007)
Copyright-Hinweis:
Sommer, Bert / Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte
Fotograf/Urheber:
Bert Sommer
Medientyp:
Bild
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Das jüdische Gräberfeld auf dem Gemeindefriedhof in der Hülsdonkstraße in Willich (2007).
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Sommer, Bert / Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte
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Bert Sommer
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Im Westen vom historischen Ortskern Willich an der Hülsdonkstraße und am Heiligenweg liegt der um 1909/1910 neu angelegte Friedhof, eine mehrteilige Anlage mit zahlreichen kunst- und ortsgeschichtlich bedeutenden Grabstätten, mit einem Friedhofskreuz und zwei Friedhofskapellen.
Der Friedhof ist von einer Ziegelmauer begrenzt, er wird durch das Achsenkreuz der beiden zentralen, als Lindenallee ausgebildeten Wege insgesamt nahezu symmetrisch und in den Grabfeldern geometrisch gegliedert. Ein rechtwinkliges System aus schmalen wassergebundenen Fußwegen erschließt den Friedhof, lediglich die westliche Begrenzung ist abgeschrägt, sie folgt dem Heiligenweg; parallel zweigt von der Halbrundfläche am Eingang ein weiterer Weg schräg ab.
Die Hauptachse, eine Lindenallee, führt mittig vom Eingang an der Hülsdonkstraße im Osten über eine halbrunde Grünfläche am Eingang und über den Kreuzungspunkt mit dem Friedhofskreuz in der Mitte zur Friedhofskapelle am westlichen Ende der Anlage. Eiben- und Hainbuchenhecken frieden die vier Felder um das zentrale Friedhofskreuz ein. Das Kreuz wurde um 1910 aus Muschelkalk mit Kruzifixaufsatz über hohem Sockel errichtet.
Die Kapelle, ein verputzter Backsteinbau in schlichten neoklassizistischen Formen, mit Pfeilerportikus mit Dreiecksgiebel und Christusmedaillon, mit einer doppelflügeligen Kassettentür und alten Holzsprossenfenstern, ist aus der Zeit der Anlage des Friedhofs.
Zum Friedhof gehört ein sogenannter Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, eine Bruchsteinanlage von 1937-39. In den 1950er Jahren erfolgte eine Erweiterung des Friedhofsareals, 1955 der Bau einer zweiten Kapelle, ein mit Ziegeln verkleideter Betonbau, mit anschließender Leichenhalle und freistehendem Glockenturm. Den Nebeneingang im Südosten betonen eine Zypressenallee und Trauerweiden. Platanen sind als Platanenrondell Teil die repräsentativen Halbrundfläche am Eingang, weitere ältere Bäume (Buche, Rosskastanie, Linde) stehen östlich vom Haupteingang an der Hülsdonkstraße und einzelne Solitärbäume sind Grabfeldern zugeordnet.
Der Denkmalbereich Der ursprüngliche Friedhof ist in wesentlichen Teilen erhalten und besitzt in der Struktur der Anlage, im historischen Bestand, insbesondere in der Dichte der künstlerisch bedeutsamen Grabstätten und in der Gesamtwirkung eine eigene Gestaltqualität. Der Denkmalbereich schützt den Friedhof aus den verschiedenen Teilen und Elementen, im Miteinander von Grabstätten, Kapelle, Baumbestand, Hecken, Mauern, Freiflächen auf der Grundlage eines geplanten Wegesystems. Der Friedhof ist, insbesondere mit den Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens, ein wichtiges Archiv der Ortsgeschichte. An seiner Erhaltung und Nutzung besteht aus oben dargelegten wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.
Eine Satzung schützt den Friedhof als Denkmalbereich seit 2005.
(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, aus: Pufke (Hrsg.) 2016)
Quellen - Gutachten LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Marco Kieser 2001. - Unterlagen der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Willich. Denkmäler-Datenbank des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege.
Literatur
Brües, Eva; Eschenbrücher, Ralf (1994)
Die Denkmäler der Stadt Willich (Alt-Willich). In: Heimatbuch Kreis Viersen 46, 1995, S. 184-229. S. 184-212, Viersen.
Landrat des Kreises Viersen (Hrsg.) (1994)
Willich - Friedhof. In: Heimatbuch des Kreises Viersen 46, 1995, S. 184-212. o. O.
Pufke, Andrea (Hrsg.) (2016)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 83.) S. 277-279, Petersberg.
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