Denkmalbereich „Rees - Haus Aspel“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Rees
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 46′ 24,66″ N: 6° 25′ 58,07″ O 51,77352°N: 6,4328°O
Koordinate UTM 32.322.885,97 m: 5.738.966,46 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.529.916,34 m: 5.737.792,32 m
Die seit dem 10. Jahrhundert als Sitz von Godzio, Graf von Aspel und Heimbach überlieferte Burg entstand auf einer 100 Meter langen und 75 Meier breiten Insel im Aspelschen Meer. Die Burg wurde auf einem künstlichen Hügel erbaut. Gräfin Irmgardis (-1064), die mit Gründung eines Stiftes auch die Grundlagen für die Stadt Rees schuf, vermachte dieses Stift und Haus Aspel an die Kölner Erzbischöfe. Die Burg blieb 1050 bis 1392 im Kölner Herrschaftsbereich und wurde dann von den Klever Grafen erobert. Bereits 1444 wurde die Burg abgebrochen. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-14) wurden die noch erhaltenen Bauten zerstört. 1720 wurden zwei Flügel der Vorburg mit Torturm unter Verwendung mittelalterlicher Substanz schlossähnlich wiederaufgebaut. Zur Barockanlage von Haus Aspel gehört ein Taubenturm von 1708.

Seit 1851 wirken auf Haus Aspel die Schwestern vom Heiligen Kreuz und nutzen die Anlage u.a. als Mädchenpensionat, Gymnasium und neuerdings zur Kurzzeiterholung für ältere Menschen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts folgte der Bau einer kleinen neugotischen Kapelle, deren Langhaus Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzt wurde durch Seitenschiffe, Seitenchöre und Sakristei in neugotisch-expressionistischen Formen. 1908/09 wurden die Barockflügel aufgestockt und zwei weitere Flügel in neubarocken Formen hinzugefügt. Seitlich der langen Zufahrtsallee entstand nahe der Chaussee Rees-Wesel 1928 eine Kapelle über rundem Grundriss in neubarocken-expressionistischen Formen.
Nur noch durch Insel und Hügel im Aspelschen Meer ist die Lage der untergegangenen Burg erkennbar. Durch einen breiten Wasserstreifen getrennt davon liegen auf dem Grundriss der Vorburg die im rechten Winkel zueinander stehenden Barockbauten mit dem Torturm als verbindendes Glied zwischen den beiden Flügeln. Durch die neugotische Kapelle, ebenfalls im rechten Winkel zu den beiden bestehenden Flügeln angeordnet, entstand eine geschlossene Dreiflügelanlage. Einen eigenständigen Bereich bilden die beiden neubarocken Flügel. Auch der ehemalige Vorburgbereich ist von Wasser in einem Graben umgeben, der von einer auf den Torturm zuführenden Brücke überquert wird. Landschaftsprägend ist die auf Torturm und Bracke zuführende Allee.

Beabsichtigt und durchgeführt wurde die Unterschutzstellung von Haus Aspel als Kombination von Bodendenkmal (Burghügel) und Baudenkmal (Barockflügel mit Torturm, neugotische Kapelle, Taubenturm). Als von dritter Seite an die Denkmalpflege die Anregung herangetragen wurde, auch die neubarocken Flügel von 1908/09 in den Denkmalschutz mit einzubeziehen, diesen Gebäuden aber im architekturgeschichtlichen Sinne eine Bedeutung gemäß § 2 DSchG NW nicht zuerkannt werden konnte, wurde vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege der Vorschlag zur Ausweisung einer Denkmalbereichssatzung gemacht. Die Satzung sollte zusätzlich zu allen Gebäuden durch Definition einer entsprechenden Schutzzone auch einen Umgebungsschutz für Haus Aspel konkretisieren. So wurden das ganze Aspelsche Meer, die Allee und die an der Straße Rees-Wesel in einem Waldgelände gelegene neobarocke Kapelle in den Geltungsbereich der Satzung einbezogen.

Die Satzung wurde 1989 rechtskräftig. Einwendungen wurden während der Offenlage nicht erhoben.

(Walter Buschmann, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, LVR, aus: Mainzer (Hrsg.) 1996)

Literatur

Clemen, Paul (Hrsg.) (1892)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Rees. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 2.1.) Düsseldorf.
Mainzer, Udo (Hrsg.) (1996)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege 49.) S. 184-185, Köln.

Denkmalbereich „Rees - Haus Aspel“

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Weseler Straße
Ort
46459 Rees - Haldern
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Denkmalbereich gem. § 5 DSchG NW
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1000

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„Denkmalbereich „Rees - Haus Aspel“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-26576-12042017-266658 (Abgerufen: 26. April 2024)
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