Gaswerk Guben

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Guben
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 57′ 1,23″ N: 14° 42′ 54,21″ O 51,95034°N: 14,71506°O
Koordinate UTM 33.480.416,96 m: 5.755.553,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.544,97 m: 5.757.411,99 m
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    Gaswerk Guben

    Fotograf/Urheber:
    Kaja Boelcke
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Das städtische Gaswerk wurde 1857 unter der Leitung des Baumeisters und späteren Stadtbaurats Gustav Vogt errichtet. Es diente zunächst der Erzeugung von Gas für die Straßenbeleuchtung, später auch der Versorgung zu Heiz- und Kochzwecken bzw. der Indsutrie. Die Gasherstellung ist hier auf der Basis von Steinkohle belegt. Im Gaswerk fielen als Nebenprodukte nachweislich Benzol, Koks und Teer an, die sowohl bei der Vergasung von Steinkohle entstehen können.
Das Gaswerk wurde während seiner Betriebszeit entsprechend der wachsenden und veränderten Anforderungen angepasst:
Bereits im Gründungsjahr wurde das Leitungsnetz erheblich erweitert, um den Bahnhof, die Eisenbahnbetriebsgebäude und das königliche Postamt anzuschließen. 1897 verfügte das städtische Gaswerk dem Adressbuch für Dampfkesselbesitzer in Deutschland zufolge über zwei Dampfmaschinen.
Kapazitätserweiterungen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit folgten in den Jahren 1903, 1909/1910 und 1913: Ein großer Gasspeicher wurde errichtet, die alte Ofenanlage durch eine moderne Schachtofenanlage ersetzt und die gesamte maschinelle Ausstattung modernisiert.
Von 1939 bis 1945 wurde das städtische Gasnetz als Folge des kriegsbedingten Ausbaus der Militär- und Industriestandorte in Guben angepasst. Mehrere Kasernenkomplexe (Mückenberg I, II und III im östlichen Teil der Stadt sowie die Moltke-Kaserne im Norden) wurden an die städtische Gasversorgung angeschlossen. Zusätzlich wurde 1942 für den Rüstungsbetrieb Rheinmetall-Borsig (auf dem späteren CFG-Gelände, Objektnr. 32003272) eine eigenständige Mitteldruckversorgungsanlage errichtet und bis 1942 betrieben.
Am 14.02.1945 wurden die Stadtgaserzeugung und die Gasversorgung aller abhängigen Betriebe kriegsbedingt und wegen der zu erwartenden Kriegsfolgen eingestellt. Erst im Dezember 1945 konnte der Betrieb mit dem Eintreffen des ersten Waggons mit Steinkohle aus Westfalen wieder aufgenommen werden. Der kontinuierliche Betrieb mit Steinkohle setzte wieder Anfang 1946 ein.
Bis 1953 gehörte das Gaswerk zu den Stadtwerken Guben und wurde dann Teil des VEB Gasversorgung Cottbus. 1967 endete die Eigenversorgung mit Stadtgas in Guben durch den Anschluss an die Cottbuser Hochdruckferngasleitung.
Die nicht mehr benötigten Gasbehälter wurden 1977 (erster Behälter) und 1983 (zweiter Behälter) stillgelegt und abgerissen.
Im Laufe der Jahre spielte das Gaswerk eine zentrale Rolle in der lokalen Versorgung und trug zur industriellen Entwicklung Gubens bei. Heute sind die Maschinenhalle und das Verwaltungsgebäude der Gasanstalt erhalten und als Baudenkmale in der Denkmalliste Brandenburgs aufgeführt. Die historischen Gebäude sind wichtige Zeugnisse der industriellen und geschichtlichen Entwicklung Gubens.

Datierung:
  • Entstehung: 1857
  • Erweiterung: 1903, 1909/10 und 1913
  • Stilllegung: 1967

Quellen/Literaturangaben:
  • Denkmaltopographie Spree-Neiße, Bd. 16.1, 2012, S. 239f.
  • Städtisches Gaswerk, in: Guben, 1922, S. 37.
  • Eberhard Wittchen. Das Gubener Gaswerk, in: Gubenr Heimatbrief, Nr. 2, 2003, S. 35-39.
  • Bachmeyer: Gaswerk, in: Das Buch der Stadt Guben, Guben 1928, S. 147-149.
  • Lutz Materne: Das Gubener Gaswerk, in: GHB 2/1992, S. 48f.
  • Andreas Peter, EVG. Rückblicke auf 150 Jahre Gas- und Energieversorgung in Guben, Guben 2008.
  • Guben: Gasanstalt feierte 100-jähriges Bestehen 1957, in: Der Märkische Bote, 19.12.2009, URL: https://maerkischer-bote.de/damals-wars/guben-gasanstalt-feierte-100-jaehriges-bestehen-1957-131345 (Zugriff am 25.08.2023).

BKM-Nummer: 32003289

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Gaswerk Guben

Schlagwörter
Ort
Guben
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gaswerk Guben”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32003289 (Abgerufen: 18. März 2025)
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