Die technische und bauliche Ausführung des Trockenaschebunkers folgte den funktionalen Anforderungen an die Lagerung und den Umschlag der Asche. Es handelt sich um eine Silokonstruktion auf Stahlträgern. Sie besteht aus neun Silos und einem Bedienungsgang, der zum Öffnen der Silos oder für Wartungs- und Inspektionsarbeiten genutzt wurde, da von dort aus Förderanlagen, Lüftungssysteme oder Entladeeinrichtungen erreicht werden konnten.
Der Umschlag von Trockenasche erfolgte in der Regel über spezielle Förderbänder, die die Asche aus den Verbrennungsöfen in den Bunker transportierten. Die Asche wurde dann im Bunker gelagert, wo sie bis zur Abholung oder weiteren Verwertung aufbewahrt wurde. Der Abtransport wurde auf der Schiene durchgeführt. Dazu führte ein Gleis unter dem Hochbunker hindurch, von wo aus die Asche direkt in die Waggons entladen werden konnte.
Die Entsorgung der Asche war ein wichtiger Aspekt beim Betrieb des Kraftwerks. Ein Teil der Trockenasche wurde weiterverwendet, z.B. als Baustoff, bei der Zementherstellung oder zur Verfüllung der ausgekohlten Tagebaue.
Viele Trockenaschebunker stillgelegter Kraftwerke wurden zurückgebaut. Als vermutlich letzter in der ehemaligen DDR erhaltener gewährt der Trockenaschebunker Vetschau einen besonderen Einblick in die frühere Abfallwirtschaft und Entsorgungspraxis im Zusammenhang mit der Kohleverstromung. Im Rahmen einer industriellen Nachnutzung wurde er saniert und ist bis heute in seiner weitgehend ursprünglichen Gestalt und Funktion als Lager- und Verladeanlage erhalten.
Datierung:
- Entstehung: nach 1960
Quellen/Literaturangaben:
- Nach Informationen von Helmut Ziehe und Lutz Gubbatz am 09.02.2023.
BKM-Nummer: 32003245
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)