Der Zentrale Gleisstützpunkt umfasste ein Werkstattgebäude für die Wartung und Instandhaltung der vorhandenen Oberbautechnik sowie für die Durchführung der Arbeiten der Fahrleitungselektriker (ZRA Elektro-Revision). Weitere Gebäudeeinheiten umfassten die Verwaltungs- und Sozialeinrichtungen (Umkleide- und Waschräume sowie eine Küche). Auf dem Außengelände befanden sich zwei parallel verlaufende Portalkranbahnen und ein Turmdrehkran. Die Kranbahnen dienten der Montage und Demontage von 25 m langen Gleisjochen und Weichensegmenten, die vor Ort nur noch zusammengesetzt wurden. Von Groß Klessow aus erfolgte der Transport der Gleisjoche in alle Tagebaue des BKW Jugend (Schlabendorf-Nord, Schlabendorf-Süd, Seese-Ost, Seese-West), ab 1981 auch in die Tagebaue des BKW Cottbus (Gräbendorf, Cottbus-Nord, Jänschwalde) und in den Tagebau Klettwitz. Nach dem Rückbau der Gleisanlagen in den Tagebauen (ab 1980 Schlabendorf-Nord und Seese-West) wurden die Materialien verwertet. In diese Zeit fällt auch der schrittweise Übergang von Holz- auf Stahlschwellen sowie der Einsatz von Schienen des Typs R 65 anstelle der bisherigen Schienenform S 49.
So wurden durch den Zentralen Gleisbaubetrieb Gleise für die Kohlebahn und den Tagebaubetrieb (und damit auch für die Abraumförderbrücke F60) verlegt.
Heute werden die Gebäude durch einen Reiterhof nachgenutzt. Nach der Demontage der technischen Anlagen und dem Rückbau von zwei Nebengebäuden ist der ehemalige Zentrale Gleisstützpunkt in seinen Grundzügen noch erhalten, wobei das Komplexgebäude heute als Reithalle und die ehemaligen Verwaltungs- und Sozialgebäude zu Wohn- und anderen Zwecken genutzt werden.
Datierung:
- Entstehung: 1977
- Umbau: 1990/1999
Quellen/Literaturangaben:
- Autorenkollektiv 50 Jahre Braunkohlenwerk Jugend und Freunde der Lübbenaubrücke e.V. (Hg.): Braunkohlenwerk Jugend. 50 Jahre Braunkohlenbergbau im Raum Lübbenau - Calau - Luckau 1959 – 2009, Remshalden 2021, S. 58, 72, 79-81, 99-100, 167, 176 und 195.
BKM-Nummer: 32003173
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)