Von 1914 bis 1916 wurde die Einrichtung ausschließlich als Behelfslazarett genutzt. Ab 1917 war die Ilse Bergbau AG Eigentümerin, und das Krankenhaus wurde zur Poliklinik für Angehörige des Bergbaus; als Genesungs- und Erholungsheim bestand es bis 1929. Anschließend befand sich in einem Teil der Gebäude ein Schülerheim. In anderen Räumlichkeiten wurde eine Versuchsanstalt für Landwirtschaft eingerichtet. Die Gebäude befanden sich zu diesem Zeitpunkt in Kreiseigentum.
Nachdem in den Krankenhausgebäuden während des Zweiten Weltkriegs ein Lazarett eingerichtet worden war, wurde ab 1945 unter der Leitung des später namensgebenden Dr. Heinrich von Knorre eine Seuchenklinik aufgebaut. Durch von Knorre fand ab 1947 die Umstrukturierung in eine Frauen- und Geburtenklinik statt, die 1950 von einem schweren Brand betroffen war. Da der Dachstuhl des Hauptgebäudes vollständig zerstört wurde, beschloss man, beim Wiederaufbau (bis 1951) ein Geschoss zu ergänzen und die Klinik damit räumlich zu erweitern. Die Einrichtung (ab 1982 Betriebsambulatorium des Braunkohletagebaus Greifenhain und ab 1987 Heinrich von Knorre-Klinik) blieb bis 1992 in Betrieb und wurde dann geschlossen. Noch im selben Jahr wurde ein heilpädagogisches Heim eröffnet, das bis heute von der AWO geführt wird.
Das Hauptgebäude wurde in den 1990er Jahren vollständig saniert und das Areal um Neubauten ergänzt. Heute sind ein Nebengebäude und die gemauerte Einfriedung die letzten baulichen Dokumente aus der Gründungs- bzw. frühen Nutzungszeit des Krankenhauses.
Datierung:
- Erbauung: 1890
- Sanierung: 1950
- Sanierung: 1990/2000
Quellen/Literaturangaben:
- Kurt Natusch: Altdöbern in der Niederlausitz. Eine Chronik in Daten, Altdöbern 1994, S. 209.
- Informationstafel des Krankenhauses Altdöbern.
- Horst Bernstein: Altdöbern in der Niederlausitz, Bd. 4, Altdöbern 2020.
BKM-Nummer: 32003074
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)