Grube Jacobsfreude und Hortensia

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Mittenwalde (Landkreis Dahme-Spreewald)
Kreis(e): Dahme-Spreewald
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 52° 08′ 59,61″ N: 13° 34′ 42,13″ O 52,14989°N: 13,57837°O
Koordinate UTM 33.402.733,13 m: 5.778.662,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.402.829,81 m: 5.780.529,76 m
  • Grube Jacobsfreude und Hortensia

    Grube Jacobsfreude und Hortensia

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
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In der Braunkohlengrube Jacobsfreude und Hortensia bei Töpchin wurde von 1886 bis 1893 Braunkohle gefördert, die als stückige Rohbraunkohle verkauft wurde. Zu diesem Zweck hatte sich die Gewerkschaft Cons. Braunkohlenwerke Berlin gegründet und ab 1885 eine Fläche von einem ha von der Königlichen Hofkammer gepachtet und die Grubennamen „Jacobsfreude“ und „Hortensia“ bergrechtlich angemeldet. Über die Existenz von zwei Gruben liegen derzeit keine Informationen vor. Möglicherweise handelt es sich um zwei Grubenfelder mit unterschiedlichen Namen oder die geplante Erweiterung um ein Tiefbaufeld, das unter Hortensia laufen sollte.
Im südwestlichen Grubenbereich wurde 1887 ein gusseiserner Schacht bis vermutlich 40 m Tiefe abgeteuft. Zum Kohleabbau kam es jedoch nicht, vermutlich weil die Wasserhaltung im durchlässigen märkischen Boden Probleme bereitete.
Nachweislich kam es im Grubenbetrieb bei Töpchin ähnlich wie in Schenkendorf immer wieder zu Komplikationen mit der Wasserhaltung. Aus diesem Grund wurde für den Tagebaubetrieb ein Entwässerungsstollen zum Töpchiner See gegraben. Trotz intensiver Bemühungen kam es im April 1893 zu einem Wassereinbruch, der schließlich zur Stilllegung der Grube führte.
Eine Wiederaufnahme des Betriebs war aufgrund der hohen Investitionskosten für die Wasserhaltung und der geringen und minderwertigen Kohlenvorräte nicht realisierbar. Zudem war die wirtschaftliche Bilanz des Bergbauunternehmens wegen des hohen Kohlebedarfs für die Förder- und Wasserhaltungsmaschinen negativ. Dies wird durch spätere Gerichtsverfahren deutlich, in denen Betrugsvorwürfe gegen die Grubenleitung erhoben wurden.
Nach Stilllegung der Grube flutete sich das Restloch durch aufsteigendes Grundwasser. 1990 kam es zu einem Bergrutsch, woraufhin bis 2003 zu bergbaufolgelandschaftlichen Sicherungsarbeiten vorgenommen wurden. Erhalten blieben daher nur einige Strukturen im Geländerelief (Restsee) und das Zechenhaus mit Nebengebäude.

Datierung:
  • Abbau: 1886-1893

Quellen/Literaturangaben:
  • Denkmalgutachten, HiDA-Nr.: 09140574 und 09140575.
  • Ralf-Günter Wedde: Über den historischen Braunkohlentiefbau in Nordbrandenburg und südlich von Berlin, in: Brandenburgische Geowissenschaftliche Beiträge, Nr. 1, 02.2013, S. 3-43, hier: S. 32.

BKM-Nummer: 32002993

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Grube Jacobsfreude und Hortensia

Schlagwörter
Ort
Töpchin
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Grube Jacobsfreude und Hortensia”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002993 (Abgerufen: 17. März 2025)
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