1886 ging die Grube an den Bergwerksbesitzer Carl Lange (Berlin) und den Kaufmann Alfred Lange (Schöningen) über. 1888 trat die neu gegründete Gewerkschaft Helenensglück (ab 1890 Vetschauer Braunkohlenwerke Guerrini und ab 1895 Gewerkschaft Helenens Glück, Braunkohlengrube Guerrini mit Brikett-Fabrik, Belten bei Vetschau N. L.) als bergrechtliche Eigentümerin und Betreiberin der Grube auf.
Unter ihrer Leitung setzte 1891 die Kohleförderung im Tiefbauverfahren ein, nachdem man anfänglich beim Abteufen des Schachts und beim Ausbau der Wasserhaltungsanlagen gescheitert war. Insgesamt wurden sieben Schächte geteuft. Zur Gewinnung der Braunkohle wurde die übliche Methode des Pfeilerbruchbaus angewandt, wobei der Streckenausbau in Türstockzimmerung erfolgte. Die Grundfläche der Bruchkammern betrug je nach Gebirgsdruck und Stückkohleanfall 16-20 m² bei 3,5 bis 4,5 m Abbauhöhe.
Eine 3 km lange Anschlussbahn ermöglichte den Absatz der Rohbraunkohle sowie später auch der Briketts bis nach Berlin und Dresden. Abnehmer aus der Region waren Ziegeleien, Tuchfabriken, Brennereien und die Vetschauer Maschinenfabrik Lehnigk.
Der Bau der Brikettfabrik setzte 1892 ein. 1893 wurde der Betrieb aufgenommen und bereits 1899 wieder eingestellt. Gründe für die frühe Stilllegung sind nicht bekannt, auch nicht für den Verbleib der technischen Anlagen (fünf Dampfkessel, vier Brikettpressen und vier Röhrentrockner), die von der Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau AG (ZEMAG) geliefert wurden.
Nach einem Wassereinbruch im April 1904 wurde schließlich auch die Grube nach 13 Jahren Betriebszeit stillgelegt, wobei in einem offiziellen Schreiben des Bergrevierbeamten auch der Mangel an Absatz als Begründung angeführt wurde. Grubenmaschinen und -geräte verblieben bei Wassereinbruch in den Stollen und konnten von 1904 bis 1907 bei Verwahrungsarbeiten gesichert werden, die zu Senkungen und Nachrutschungen führten. Zu dieser Zeit wurde der Großteil der Gebäude abgerissen und technische Anlagen demontiert.
Aufgrund des fast durchgehend sandigen Deckgebirges waren Bruchflächen an Geländeoberfläche bereits kurz nach Stilllegung wieder aufgefüllt. Nach Einebnung wurden die Flächen bereits früh wieder zur landwirtschaftlichen Nutzung freigegeben. Bruchfelder sind daher nur im nordwestlichen Teil und laut DGM im südlichen Teil der Grubenfläche erkennbar.
Baulich erhalten geblieben sind das Kontorgebäude und das Beamtenwohnhaus an der Straße von Vetschau nach Dubrau in Belten, beide sind heute zu Wohnzwecken umgebaut. Außerdem ist ein Gebäudefragment der Drucklufterzeugungsanlage erhalten, das von der Straße aus sichtbar ist.
Datierung:
- bergrechtliche Anmeldung: 1885
- Kohleförderung: 1892-1904
- Brikettproduktion: 1892-1899
Quellen/Literaturangaben:
- J. H. Schröder, W. Nowel (Hg.): Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 3: Lübbenau - Calau. Selbstverlag, Berlin 2005, S. 64, 97.
- Dieter Sperling: Rohstoffgewinnung und Altbergbau im Förderraum Calau, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Cottbus 2022, S. 99-109.
- Helmut Ziehe: Erste Brikett aus Belten. Vor 125 Jahren begann die Veredelung von Braunkohle bei Vetschau, in: Förderverein Heimatgeschichte Stog e. V. (Hg.): Stog. Der Schober, Großräschen 2017, S. 138-140.
BKM-Nummer: 32002664
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)