Tagebau Seese-Ost

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lübbenau / Spreewald, Vetschau / Spreewald
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 48′ 34,54″ N: 13° 59′ 50,75″ O 51,80959°N: 13,99743°O
Koordinate UTM 33.430.882,24 m: 5.740.336,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.430.990,60 m: 5.742.188,31 m
Der Tagebau Seese-Ost lag im Einzugsgebiet der Spree. Er war von 1983 bis 1996 in Betrieb, nahm 834,6 ha Land in Anspruch und es wurden 297 Millionen m³ Abraum bewegt.
Die Aufgabe des Tagebaus war es, gemeinsam mit dem Tagebau Schlabendorf-Süd und geplanten Nachfolgegruben die Versorgung der Kraftwerke Vetschau und Lübbenau zu gewährleisten. Die Schwenkrichtung verlief im Uhrzeigersinn und sollte einen Übergang zu den geplanten, südlich angrenzenden Abbaufeldern Calau-Nord und Missen möglich machen. Dieser Bereich wurde jedoch nicht mehr abgebaut.
Am 05.07.1983 begann man damit, die Voraussetzungen für das Einfahren der Förderbrücken zu schaffen: Der Eimerkettenbagger Es 1120.2-650 schaufelte das Erdreich weg. Der Abraum wurde per Bahn zum ausgekohlten Tagebau Seese-West gefahren und dort auf Pflug- und Spülkippen verkippt. Die Absetzer As 1120-1004 und As 1600-1026 arbeiteten auf einer weiteren Kippe im Bereich des Tagebaus Seese-West. 1987 waren die Voraussetzungen für das Einfahren der Förderbrücken geschaffen. Die Bagger SRs 315-1451 und ERs 500-312 förderten am 30.09.1988 die erste Kohle.
Der Regelbetrieb begann 1988 mit dem Einsatz der Abraumförderbrücke ABF F-34-20 mit zwei angeschlossenen Eimerkettenbaggern (Es 1120.2-648 und -649) und der AFB F-34-25, ebenfalls mit zwei angeschlossenen Eimerkettenbaggern.
Beide Förderbrücken waren bereits vorher in Betrieb gewesen: Die AFB Nr. 20 war aus dem Tagebau Lohsa, die AFB Nr. 25 aus dem Tagebau Schlabendorf-Süd umgesetzt worden.
Ab 1990 wurden die energiepolitischen Entscheidungen revidiert. Die mit Kohle versorgten Kraftwerke wurden langsam heruntergefahren, sodass in Seese-Ost nur noch 38 Prozent des Gesamtkohlevorrats von 145 Millionen t abgebaut wurden. Eine Folge war, dass 1992 die Förderbrücke Nr. 25 überflüssig wurde und am 03.11.1995 gesprengt und anschließend verschrottet wurde. Die Förderbrücke Nr. 20 blieb bis Ende 1996 in Betrieb. Gesprengt wurde sie 1997.
Grundsätzliche Zielstellungen für Rekultivierung und Sanierung des Gebiets sind in der Verordnung über die Verbindlichkeit des Sanierungsplanes Seese-Ost/-West von 1994 festgehalten.
Die Fläche des ehemaligen Tagebaus Seese-Ost wird heute v.a. vom Bischdorfer See im Süden und vom Kahnsdorfer See im Nordosten, beides Restlöcher des Tagebaus, geprägt.
Ab 2017 wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden 2017/2018 auf Kippenflächen zwischen Groß Lübbenau, der L 55 und dem Bischdorfer See schonende Sprengverdichtungen vorgenommen. 2020 bis 2022 erfolgten Bodensprengungen zur Verdichtung, u.a. für die nordwestlich gelegenen landwirtschaftlichen Nutzzflächen und Kippenböschungen.




Datierung:
  • Betriebszeit : 1983-1996

Quellen/Literaturangaben:
  • LMBV 2018: Sicherheit nach dem Bergbau. Verdichtung von Kippenböden, Senftenberg 2018.

  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Schlabendorf/Seese, Wandlungen und Perspektiven 01, Senftenberg 2007.
  • LMBV Layer: LBGR-Beeinflussungsgrenzen Altbergbau
  • https://bravors.brandenburg.de/de/verordnungen-212068 (Zugriff am 08_02-2023)

BKM-Nummer: 32002606

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tagebau Seese-Ost

Schlagwörter
Ort
Bischdorf | Groß Lübbenau | Koßwig | Raddusch | Vetschau/Spreewald
Alternativer Ortsname
Kósojce | Lubn | Radus | Wetosow/Blota | Wótsowc
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz dl-by-de/2.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Tagebau Seese-Ost”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002606 (Abgerufen: 28. März 2025)
Seitenanfang