Die Anlagen entstanden infolge der Unterzeichnung des Minamata-Übereinkommens von 2013, einem völkerrechtlichen Vertrag zur Eindämmung der Quecksilberemissionen, mit dem sich Deutschland verpflichtet, die Ein- und Austräge von Quecksilber u.a. in den industriellen Sektoren zu mindern. Dazu zählt auch der Quecksilberausstoß in Braunkohlekraftwerken, der 2010 für etwa 70 Prozent der Hg-Emissionsfracht in der Luft verantwortlich war. Der Schadstoffausstoß entsteht beim Verbrennungsprozess, da sich elementares Quecksilber aus dem Brenngut löst und mit den Verbrennungsgasen in die Umwelt entweicht.
Ein gängiges Verfahren zur Quecksilberreduzierung in Kraftwerken stellt die auch in Schwarze Pumpe angewandte Technik der Aktivkohlezugabe dar, mit der eine Minimierung des Schadstoffausstoßes bis zu 95 Prozent erzielt werden kann. Dabei wird Aktivkohle vor dem E-Filter in den Abgasstrom geleitet, wodurch die Oxidation von Quecksilber erheblich unterstützt wird. Oxidiertes Quecksilber bildet Partikel und lässt sich in den nachfolgenden Filtrationsstufen über die E-Filter abscheiden.
Datierung:
- Aufstellung: 2014-2017
Quellen/Literaturangaben:
- Kerstin Schilling (Leag, Abteilung Kommunikation, Politik, Marketing), persönliche Gespräche am 14.09.21, 22.09.22 und 04.04.23.
- Barbara Zeschmar-Lahl und Christian Tebert: Vom Winde verweht. Die Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken in Deutschland könnten durch Einführung des Standes der Technik um die Hälfte reduziert werden, ReSource, Nr. 2, 2014, URL: https://oekopol.de/archiv/material/622-17_ReSource_Lahl%2BTebert_Hg-aus-Kohlekraftwerken.pdf (Zugriff am 16.01.2023).
- Günter Dehoust, Peter Gebhardt, Christian Tebert und Heinz Köse: Quecksilberemissionen aus industriellen Quellen. Status Quo und Perspektiven, in: Umweltbundesamt (Hg.): Quecksilberminderungstechniken und Überführung von Quecksilber in Senken, Abschlussbericht, Teil 2, Dessau-Roßlaus 2020, S. 8, S. 37.
BKM-Nummer: 32002360
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)