Bemerkenswert ist die Fassadengestaltung mit Mittelrisalit, geschossübergreifenden Lisenen und Schmuckgiebeln, wobei die Reliefs in der DDR-Zeit entfernt und durch einfache Bergbausymbole ersetzt wurden. In dieser Zeit wurden auch zwei Schmuckreliefs zwischen den Geschossen entfernt, die an den Risaliten angebracht waren.
Eine frühe bauliche Veränderung stellt die äußere Klinkerverkleidung des Eingangsbereichs dar. Zwar existierte eine vergleichbare Verkleidung mit dem Schriftzug Verwaltung und Bergbausymbolen bereits 1922/1923, doch wurde diese in den 1930er Jahren durch eine Gestaltung mit braunen, glasierten Klinkerriemchen und Keramikstücken ersetzt. Aus den 1930er Jahren stammen auch zwei schmiedeeiserne Lampen auf den Betonpfeilern der Einfriedung.
Der Eingang selbst weist die bauzeitliche Gestaltung in grün glasierten Klinkersteinen auf. Zudem sind die Originaltür und teilweise die Originalfenster des Gebäudes erhalten. Prägnant ist ein zentraler Turmaufbau mit polygonalem Glockendach, an dem einst straßen- und werkseitig Uhren angebracht waren.
Nach einer Nutzung durch den VEB Braunkohlewerk Plessa wurde das Gebäude vermutlich in den 1990er Jahren für eine reine Wohnnutzung umgestaltet. Trotz Teilüberformung hat es sich bis heute in überwiegend bauzeitlichem Zustand erhalten und dokumentiert die Expansion und die Stellung der Plessaer Braunkohlewerke sowie im Allgemeinen die Bedeutung der Braunkohleindustrie in der ersten Hälfte des 20. Jh.
Datierung:
- Erbauung: 1922-1923
- Sanierung: vor 1938
- Sanierung: nach 1945
Quellen/Literaturangaben:
- Die Entwicklung der Plessaer Braunkohlenwerke GmbH in Plessa, o. O. [1940], Abb. S. 30.
- BLHA: 901 BKW Plessa, Rep. 901 VEB Braunkohlenwerk Plessa, 1915-1966.
BKM-Nummer: 32002172
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)