Zentralwerkstatt Grube Agnes

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Plessa
Kreis(e): Elbe-Elster
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 28′ 33,16″ N: 13° 38′ 0,97″ O 51,47588°N: 13,6336°O
Koordinate UTM 33.405.106,49 m: 5.703.631,90 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.405.204,48 m: 5.705.468,70 m
Die Zentralwerkstatt der Grube Agnes wurde als Abraumzentralwerkstatt im Zusammenhang mit der Umstellung von Tief- zum Tagebaubetrieb errichtet, nachdem die Plessaer Braunkohlewerke GmbH 1892 Eigentümerin der Grube geworden war. Sie entstand spätestens 1920 (Messtischblatt 2615 Elsterwerda von 1920). Die Tagebauwerkstatt, die sich einschließlich der Nebengebäude erhalten hat, war durch Bahnschienen an den Tagebaubetrieb angebunden und diente der Instandsetzung von Bergbaugeräten und der Lagerung von Verschleißteilen. 1912 wurde der erste Dampfbagger im Tagebau Agnes in Betrieb genommenen und 1924 unter Beteiligung der ATG Leipzig die erste Förderbrücke weltweit. Neben der Durchführung von Reparaturaufgaben wurden auch Umbauten von vorhandener Ausrüstung vorgenommen. So wurden 1926 nach der Umstellung auf Großraumwagen für die Kohleförderung die alten, nicht mehr gebrauchten Abraumlokomotiven umgebaut.
In den 1930er Jahren wurde die Zentralwerkstatt auf dem südlichen Betriebsgelände um eine Lehrwerkstatt erweitert, deren Einweihung am 26.06.1938 stattfand. In Erinnerung an den verstorbenen Sohn des Bergwerksdirektors erhielt sie den Namen Ernst von Delius Lehrwerkstatt. Zum nationalsozialistischen Musterbetrieb ernannt, diente sie der Ausbildung des Facharbeiternachwuchses für das Braunkohlenwerk Plessa. Der L-förmige Gebäudekomplex mit zwei größeren Raumeinheiten ist baulich erhalten, die Innenausstattung hingegen fast vollständig demontiert und rückgebaut. Im südlichen Gebäudeabschnitt befanden sich: Ehrenhalle, Aufenthaltsraum (u.a. zum Einnehmen der Mahlzeiten), Unterrichtsraum, Kleiderablageraum, Duschraum mit Carolinabrunnen, Toiletten und Badeanlagen. Den zweiten Bereich nahm die Werkstatt ein, in der die Maschinen aufgestellt waren. Zum Areal der Lehrwerkstatt gehörten darüber hinaus ein Sportplatz und ein Appellplatz, die fragmentarisch erhalten (Tribüne, Pflasterung) bzw. im Geländerelief nachvollziehbar sind.



Datierung:
  • Errichtung: vor 1920 (Abraumzentralwerkstatt)
  • Einweihung: 1938 (Lehrwerkstatt)

Quellen/Literaturangaben:
  • Die Entwicklung der Plessaer Braunkohlenwerke GmbH in Plessa, o. O. [1940], S. 51, 55, Abb. S. 43, 54, 55.

BKM-Nummer: 32002170

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Zentralwerkstatt Grube Agnes

Schlagwörter
Ort
Plessa
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Zentralwerkstatt Grube Agnes”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002170 (Abgerufen: 20. März 2025)
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