In den 1930er Jahren wurde die Zentralwerkstatt auf dem südlichen Betriebsgelände um eine Lehrwerkstatt erweitert, deren Einweihung am 26.06.1938 stattfand. In Erinnerung an den verstorbenen Sohn des Bergwerksdirektors erhielt sie den Namen Ernst von Delius Lehrwerkstatt. Zum nationalsozialistischen Musterbetrieb ernannt, diente sie der Ausbildung des Facharbeiternachwuchses für das Braunkohlenwerk Plessa. Der L-förmige Gebäudekomplex mit zwei größeren Raumeinheiten ist baulich erhalten, die Innenausstattung hingegen fast vollständig demontiert und rückgebaut. Im südlichen Gebäudeabschnitt befanden sich: Ehrenhalle, Aufenthaltsraum (u.a. zum Einnehmen der Mahlzeiten), Unterrichtsraum, Kleiderablageraum, Duschraum mit Carolinabrunnen, Toiletten und Badeanlagen. Den zweiten Bereich nahm die Werkstatt ein, in der die Maschinen aufgestellt waren. Zum Areal der Lehrwerkstatt gehörten darüber hinaus ein Sportplatz und ein Appellplatz, die fragmentarisch erhalten (Tribüne, Pflasterung) bzw. im Geländerelief nachvollziehbar sind.
Datierung:
- Errichtung: vor 1920 (Abraumzentralwerkstatt)
- Einweihung: 1938 (Lehrwerkstatt)
Quellen/Literaturangaben:
- Die Entwicklung der Plessaer Braunkohlenwerke GmbH in Plessa, o. O. [1940], S. 51, 55, Abb. S. 43, 54, 55.
BKM-Nummer: 32002170
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)