Gleichzeitig mit dem Grubenaufschluss wurden durch die Döllinger Bergbau GmbH zwei Brikettpressen aufgestellt, um den Absatz kontinuierlicher zu gestalten und die Produktbandbreite zu erweitern. Da die lignitische, also mit Holzstrukturen durchzogene Kohle aufgrund der kompakten und stückigen Beschaffenheit jedoch nur bedingt brikettierfähig war, wurde in das Bertzitverfahren investiert. Bereits ab 1915 wurde daher das Bertzitwerk südlich der Grube Ada errichtet, das allerdings nie in Betrieb ging.
Die Jahresförderung der Grube Ada betrug 1914 etwa 58.000 t Braunkohle. Anfang der 1920er Jahre waren bereits 142.000 m² des Grubenfeldes ausgekohlt, sodass zur betriebenen Abbaufläche von 118.000 m² ein weiteres Feld von 380.000 m² aufgeschlossen wurde. Die Stilllegung der Grube wurde sehr wahrscheinlich von der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre mitbestimmt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der südliche Grubenbereich für den Kiesabbau genutzt. Im verritzten, reliefierten Gelände sind noch heute typische Strukturen der Bergbaufolgelandschaft zu erkennen, wobei Pingen in der Folge des Braunkohleabbaus und Offenland sowie Bruchkanten in der Folge des Kiesabbaus entstanden sind.
Datierung:
- Aufschluss: 1911
- Stilllegung: 1930
Quellen/Literaturangaben:
- Sperling, Dieter: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Bd. 5, Cottbus 2005, S. 142.
- Baxmann, Matthias: Investruine der 1920er Jahre. Der Bertzitturm bei Kahla, in: Brandenburgische Museen für Technik, Arbeit und Verkehr e.V. (Hg.): Technische Denkmäler in Brandenburg, Berlin 2002, S. 136-139.
BKM-Nummer: 32002165
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)