In dieser Zeit wurden die Parkanlage und Teile des Schlosses für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das soziale Engagement der Industriebetriebe diente dazu, die Arbeiter:innen an die Konzerne zu binden. Das Freizeitangebot lässt sich auch strategisch begründen. Infolge der politischen und kulturellen Aktivität der Arbeiter:innen entstanden seit 1907 eine Gewerkschaft und verschiedene Organisationen, die 1922 ihr eigenes Domizil, das Volkshaus Bockwitz, bezogen (Objektnr. 32002081). Der Organisationsgrad der Arbeiterschaft führte bereits ab 1913 zu den ersten Streiks in der Braunkohleindustrie. Mit einem alternativen, aber kontrollierten Veranstaltungsangebot der BUBIAG sollte also den Aktivitäten der Arbeiter:innen entgegengewirkt werden.
Nach der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1945 wurde der Schlosspark als Naherholungsgebiet zum Volkspark umgestaltet. In Erinnerung an das abgebrannte Schloss wurde der Grundriss in gepflanzten Eiben nachempfunden. Neben einer großen Freilichtbühne entstanden zudem Tiergehege, ein Kinderspielplatz und eine Parkeisenbahn, die das Braunkohlewerk Freundschaft in Dolsthaida-Mückenberg finanzierte. Seit Oktober 1959 befindet sich im Zentrum des Schlossparks ein Ehrenmal zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus.
Datierung:
- Entstehung: 1735-1737
- Veränderung: 18. Jahrhundert
- Veränderung: 19. Jahrhundert
- Veränderung: 1950er
Quellen/Literaturangaben:
- Weser, Isolde: Lauchhammer. Auf den Spuren der Geschichte, Leipzig 2017, S. 96ff., 180.
BKM-Nummer: 32002121
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)