Die im frühen Tagebauverfahren bearbeitete Grube teilt sich in zwei Bereiche, die durch die bereits damalige Hauptverkehrsstraße, heute Mückenberger Straße, getrennt werden. Das Westfeld wurde 1896 bis 1938 bearbeitet, das Ostfeld 1938 bis 1948. Wurde der Kohleabbau und die Kohleförderung anfänglich noch ausschließlich mit Muskelkraft betrieben, kam es in der Grube Ferdinand 1913 erstmalig zum Einsatz eines Kohlebaggers, der die Kohlegewinnung vereinfachte und optimierte. Später wurde auch eine Abraumförderbrücke eingesetzt. Nach Auskohlung wurde die Grube 1948 stillgelegt.
Angestoßen durch die Bewerbung um die Landesgartenschau 2004 wurde ein Konzept zur Entwicklung der ehemaligen Tagebaufläche der Grube Ferdinand entwickelt, das den SeeCampus Niederlausitz auf der Fläche des ehemaligen Westfelds und der Brikettfabrik Ferdinand vorsah. Die LMBV sicherte das Gelände bodenmechanisch, sodass der Campus nach Erbauung im Jahr 2011 mit dem Emil-Fischer-Gymnasium, einem Teilbereich des Oberstufenzentrums Lausitz, einer Sporthalle und einer Bibliothek eröffnet wurde. Als Tagebaufolgelandschaft entstanden der Südsee und der Ferdinandsee, die aktuell saniert und bodenmechanisch gesichert werden.
Datierung:
- Abbau: 1896
- Stilllegung: 1948
- bergbehördliche Anmldung: 23.04.1896
Quellen/Literaturangaben:
- Lanzke, Doris: Schwarzheide. Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert, Großräschen 2017, S. 55.
- Sperling, Dieter: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Bd. 5, Cottbus 2005, S. 159.
- LMBV: Plessa/Lauchhammer/Schwarzheide, in: Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven, Nr. 5, Senftenberg 2016, S. 4f.
BKM-Nummer: 32001952
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)