Das Grundstück, auf dem es entstand, wurde 1937 oder Anfang 1938 von der Gemeinde an die BRABAG verkauft. Das Gebäude wurde im Zusammenhang mit Teil IV der Wandelhofsiedlung (auch als Wasserturmsiedlung bezeichnet) als BRABAG Filmbühne geplant. Die Planung von 1939 sah eine stadträumliche Struktur mit zentralem Platz mit Post, Ladenzeile und Rathaus vor, wurde jedoch nicht verwirklicht. Nur das Kino und der Wasserturm wurden realisiert.
Bauherr war Hans Prinz, so firmierte das Kino zunächst unter dem Namen Prinz-Lichtspiele, später als Filmbühne. Heute ist der Bau Bürgerhaus der Stadt Schwarzheide.
Das Gebäude besitzt einen L-förmigen Baukörper, dessen zwei Trakte so aneinander gefügt wurden, dass sich eine leicht zurückgesetzte Eingangssituation mit mehrstufiger Freitreppe in der Immelmannstraße (heute Geschwister-Scholl-Straße) ergab. Der mit einem Walmdach abgeschlossene, zweigeschossige Komplex dominiert die Straßenecke. Erst zwischen 1939 und 1943 wurde das gegenüberliegende Gebäude errichtet (Wohngebäude Am Markt), das ein städtebauliches Pendant bildet.
Nach der Nutzung als Kino und zwischen 1967 (Stadtrechtsverleihung) und 1998 auch als Rathaus wurde das Gebäude 1998 entsprechend eines sich verändernden Bedarfes zum Bürgerhaus umgebaut, der Kinosaal wurde zum Konferenzsaal umgestaltet.
Das ehemalige Kino ist, zusammen mit dem Wasserturm, in diesem Bereich das einzige Zeugnis geplanter und realisierter sozialräumlicher Strukturen.
Datierung:
- Errichtung: nach 1938
- Umbau: 1998
Quellen/Literaturangaben:
- Kultur- und Heimatverein Schwarzheide e. V. : Schwarzheide . Gestern & heute, Großräschen 2010, S. 71
- http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=Schwarzheide_Filmb%C3%BChne (Zugriff am 19.5.2023)
- Lanzke, Doris: Schwarzheide - Von den Anfängen bis ins 20. Jahhundert, 2017, S. 100.
- Kultur- und Heimatverein Schwarzheide e.V. (Hg.). Schwarzheide in alten Ansichten, Zaltbommel NL, 1999, 29.
BKM-Nummer: 32001945
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)