Die „Grundhofsiedlung“ ist ein gut erhaltenes Beispiel des rationalen Bauens in den ersten Jahren des 20. Jh., als im Lausitzer Braunkohlerevier zahlreiche Werksiedlungen zur Unterbringung der Beschäftigten der jeweiligen Betriebe errichtet wurden. Neben dem Anspruch auf Funktionalität der Wohnhäuser war eine repräsentative Gestaltung von Bedeutung für die Unternehmen. Der Wohnraum war auf kleinem Grundriss in eingeschossigen Wohnhäusern mit ausgebauten Bohlenbinderdächern konzipiert. Gauben optimierten durch ihre Platz und Licht gebenden Eigenschaften den Wohnraum in der oberen Etage. Ausgelagerte Sanitäranlagen, Schuppen und Kleingärten zur Selbstversorgung bildeten den Standard. Die Siedlung besteht aus typisierten Häusern, die in Reihenbebauung und an den Endpunkten als quergestellte Einzelbauten um einen Anger herum angeordnet sind.
Die Gebäude sind durch segmentbogige Torbögen miteinander verbunden. Im nördlichen Siedlungsbereich fallen die Grundrisse größer aus, der nördliche Schlussbau dominiert mit seinem übergiebelten Mittelrisalit die Achsensymmetrie der Siedlung. Die denkmalgeschützte Siedlung wurde ab 1999 einheitlich saniert. Dabei blieben die Schuppen weitestgehend unberührt und befinden sich daher teilweise noch im bauzeitlichen Zustand.
Datierung:
- Erbauung: 1918-1919
- Sanierung: ab 1999
Quellen/Literaturangaben:
- Dehio Brandenburg, 2012, S. 596.
- Denkmalgutachten, Hida.Nr.: 09120271.
BKM-Nummer: 32001901
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)