Außerdem bildete die Bahn ein wichtiges Transportmittel für die aus der Region stammenden Arbeitskräfte und bildete damit einen Schwerpunkt des Güter- und Personenverkehrs in der Niederlausitzer Industrieregion. Bis zum Ende der DDR wurden über den Großräschener Bahnhof in großem Umfang Kohle-, Ziegel- und Fahrzeugtransporte abgewickelt.
Der wirtschaftliche Aufschwung Großräschens wird bis heute durch die repräsentativ gestaltete Ziegelarchitektur des Empfangsgebäudes veranschaulicht. Dabei ist die ziegelsichtige Bauweise mit Gestaltungselementen wie Rundbögen und Zierfriesen typisch für die Bahnhofsbauten der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft und die regionale Architektur in der südlichen Niederlausitz. Das Empfangsgebäude bildet zusammen mit dem Güterschuppen, dem Stellwerk und weiteren Nebengebäude ein Bahnhofsensemble, das die Organisation des Güter- und Personenverkehrs im 19. und 20. Jh. dokumentiert und Zeugnis ist für den Ausbau des Eisenbahnnetzes der Niederlausitz in der zweiten Hälfte des 20. Jh. im Zusammenhang mit der Braunkohleindustrie.
Datierung:
- Erbauung: 1872-1874
- Erweiterung: 1900
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmalgutachten: 09120406
BKM-Nummer: 32001512
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)