Koswig übernahm als 18-jähriger die in der Grubenstraße gelegene und mit zwölf Webstühlen ausgestattete Tuchfabrik F. F. Koswig und bauten sie aus. Nach dem Bau einer größeren Fabrik in der Brunnenstraße und dem Erwerb einer weiteren Anlage 1930 konnte er auf 270 Webstühlen produzieren lassen.
Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs erwarb Koswig die Grube Hellda bei Lichterfeld, wo er Braunkohle für seine Fabriken abbauen ließ. Veräußert wurde die Kohle nicht. Koswig betrieb auch die Finsterwalder Industriebahn, eine 8 km lange Transportbahn, welche die Finsterwalder Fabriken mit der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn verband. Zusammen mit dem Fahrradfabrikanten Prochnow und dem Tischfabrikanten Winkler hatte er den Bau der Bahnstrecke 1920 initiiert. Koswig war Mitglied des Aufsichtsrats der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn-Gesellschaft.
Als Mitbegründer und Vorstand der Kriegswolltuch AG und späterer Vorsitzender der Reichswollbedarf AG war er auch einer der Hauptfabrikanten von Uniformtuch für das preußische Heer. Das dadurch erlangte Kapital benutzte er zur Beteiligung an der Ilse-Bergbau-AG, in deren Aufsichtsrat er mitwirkte.
Außerdem war er karitativ tätig. U.a. gründete er die Max-und-Anna-Koswig-Stiftung und rief Projekte ins Leben, die alte, kranke oder arbeitslose Menschen unterstützen, die einst für ihn gearbeitet hatten.
Datierung:
- Errichtung: 1896
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmaldatenbank BLDAM; Kreismuseum Finsterwalde und Verein der Freunde und Förderer des Kreismuseums Finsterwalde e.V., Der Speicher. Jahresschrift des Kreismuseums Finsterwalde und des Vereins der Freunde und Förderer des Kreismuseums Finsterwalde, Zittau Görlitz Oettel, 2000
BKM-Nummer: 32001202
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)