Als 1940 Rudolf Krause den Gasthof übernahm, war der Saal ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt in Neupetershain. Er wurde für Konzerte, Tanzveranstaltungen und Kinovorführungen genutzt und war Anziehungspunkt für die Bewohner:innen des Ortes, die durch die wachsende Industrie in die Region gekommen waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Angebot um eine Kegelbahn und einen Schnapsladen erweitert.
1970 ging der Gasthof in den Besitz der Gemeinde Neupertershain über und durchlief in den folgenden Jahren verschiedene Nutzungen, darunter eine Gardinenwäscherei und eine Heißmangel. Zeitweise diente der große Saal als Auslieferungslager für Möbel, Radio- und Fernsehgeräte.
Seit 1996 steht das Gebäude zum Verkauf. Nach Jahren des Leerstands und Verfalls ist der Erhalt des Gebäudes dringend notwendig. Es ist ein wichtiges Zeugnis für den einstigen industriellen Aufschwung Neupetershains, der eng mit dem Braunkohleabbau in der Region verbunden war. Der architektonisch bemerkeneswerte Gasthof direkt gegenüber dem Bahnhof Neupetershain benötigt eine sorgfältige Dokumentation und Prüfung im Hinblick auf mögliche Erhaltungsmaßnahmen.
Datierung:
- Entstehung: vor 1906
Quellen/Literaturangaben:
- Joachim Schneider: Neupetershainer Blätter, Drei Hotels, Nr. 23, Neupetershain 1999.
BKM-Nummer: 32000979
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)