Die Förderbrücke „Friedländer“, ursprünglich im Tagebau Schwarzheide verwendet, wurde ab 1954 eingesetzt, stürzte jedoch 1958 ein. Infolgedessen wurde bis 1962 ein Ersatzbetrieb gefahren. 1958 wurde eine Abraumförderbrücke installiert, die aus dem Tagebau Tröbitz stammte. Im Verlauf der Abraumarbeiten kam man auf Deckgebirge, deren Mächtigkeit bis zu 100 m betrug. Es wurde nun die leistungsfähigere, neu konstruierte Abraumförderbrücke Klettwitz (Typ F45) mit zwei angeschlossenen Baggern eingesetzt. 1971 wurde die Brücke leistungssteigernd umgebaut und eine Gurtbandanlage errichtet. Die Abraumleistung belief sich nun auf 55 bis 60 Mio. m³. 1990 wurde die Brücke stillgelegt, 1991 gesprengt.
Zu den Großgeräten gehörte z.B. auch der Absetzer As 1600-1061. Es handelte sich um einen 1964 gebauten, 35 m hohen Absetzer, der im Abraumzugbetrieb eingesetzt war.
Nach Beendigung des Tagebaus wurden die Großgeräte umgesetzt, und zum Neuaufschluss des Tagebaus Klettwitz-Nord und für Sanierungsmaßnahmen von der LMBV verwendet. Sie wurden z.B. für die Verlagerung von über 200 Mio. m³ Erde zwischen 1993 und 2004 im Gebiet um Kostebrau eingesetzt. Zur Verfüllung des Klettwitzer Nordrandschlauchs mit Erdmassen im Poleyer Bereich diente der Absetzer As 1600-1061 bis August 2004.
Auf der Kippe des Absetzers As 1093 entsteht im Sanierungsgebiet Klettwitz ein Wald. Sogenannte Initialpflanzungen treiben die Waldbildung voran, menschlicher Einfluss soll möglichst geringgehalten werden. Der Prozess wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen und sich über offen gelassene Landschaftsareale ausdehnen.
Nordwestlich von Kostebrau liegt innerhalb der Schwarzen Keute ein See, dessen Umgebungsgebiet zwischen 2009 und 2013 mittels Fallgewichtsvedichtung oberflächenverfestigt wurde, sodass es seither gefahrlos betreten und befahren werden kann.
Derzeit plant die LMBV eine Eisenhydroxidschlamm-Monodeponie im Gelände des ehemaligen Tagebaus Klettwitz.
Datierung:
- Aufschluss: 1947
- Entwässerung: 1947
- Abbau: 1951-1991
Quellen/Literaturangaben:
- LMBV 2018: Sicherheit nach dem Bergbau. Verdichtung von Kippenböden.
- Isolde Weser: Lauchhammer.Auf den Spuren der Geschichte, Leipzig 2017
- LMBV: Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord, in: Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven, Nr. 4, Senftenberg 2015.
- https://www.lmbv.de/bergbaufolgen/verockerung-versalzung/umgang-mit-ehs/ehs-monodeponie/ (Zugriff am 9.10.2023)
- https://www.lmbv.de/wp-content/uploads/2023/07/Broschuere-EHS_20230720_Web.pdf (Zugriff am 9.10.2023)
BKM-Nummer: 32000764
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)