Die Ursprünge des Wasserwerks gehen auf das Jahr 1889 zurück, als Bohrungen durchgeführt wurden, um den besten Standort zu ermitteln. 1901 wurde mit dem Bau begonnen, 1903 die Anlage in Betrieb genommen. Seitdem versorgt das Wasserwerk die Stadt Forst mit Wasser.
Das Hauptgebäude des Wasserwerks, das Maschinen- und Kesselhaus, entstand 1902/1903. Das Gebäude ist verklinkert und weist eine gotisierende Gliederung auf. Ursprünglich waren hier zwei Dampfmaschinen, nämlich Zweiflamm-Willkorkessel mit Dampfdom und Treppenrost-Verfeuerung, zum Antrieb der Wasserpumpen untergebracht. Der genaue Zeitpunkt der Umstellung auf elektrischen Antrieb ist nicht bekannt, datiert aber wahrscheinlich 1905/1906, als Forst durch den Bau des Elektrizitätswerks an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde.
Die technische Ausstattung des Wasserwerks wurde im Laufe der Jahre immer wieder erneuert und modernisiert. Stillgelegte Anlagen wurden zu Ausstellungszwecken auf dem Außengelände präsentiert und mit Informationstafeln versehen (z.B. Pumpenblock, Luftmischer und Teiltopf).
Heute ist das Wasserwerk neben seiner zweckmäßigen Funktion ein wichtiges historisches und städtebauliches Zeugnis der Stadt Forst und dokumentiert als Baudenkmal das rasche Wachstum und die moderne Infrastrukturentwicklung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dabei spielte die Braunkohle als Brennstoff für die Dampferzeugung eine wesentliche Rolle.
Datierung:
- Erbauung: 1901-1903
- Erweiterung: 1929
- Erweiterung: 1931
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmaltopographie Spree-Neiße, Bd. 16.1, 2012, S. 159 ff.
- Bericht über die Verwaltung Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Forst (Lausitz) für die Zeit vom 1. April 1900 bis dahin 1900, 1900, S. 129-131.
BKM-Nummer: 32000715
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)