Das Empfangsgebäude ein ziegelsichtiger, zum Teil verputzter Bau, traufständig zur Straße und zu den Gleisen, abgeschlossen mit einem Walmdach mit unregelmäßig platzierten Schleppgauben. Straßenseitig in nordöstlicher Richtung zwei übergiebelte Seitenrisalite, der nördliche zweiachsig, ziegelsichtig mit Satteldach und Auslucht, der südliche vierachsig, ziegelsichtig, teilweise verputzt mit Krüppelwalmdach und Fachwerk im Giebel. In der Mittelachsial ein hervortretender Altan mit Haupteingang, Nebeneingänge zum Treppenaufgang und zu den Dienstzimmern in den Risaliten.
Gleisseitig in südöstlicher Richtung ein übergiebelter Risalit, bis zur Traufe ziegelsichtig, im Erdgeschoss zwei Türen mit je zwei schmalen Seitenfenster unter einem Segmentbogen, im Obergeschoss drei Fenster, im Giebel Fachwerk mit Putzfeldern, vier Fenstern und Abschluss im Krüppelwalmdach. Ortsname geschrieben auf weißem Putzfeld zwischen den Geschossen, zwischen den Türen Bahnhofsuhr (beide rekonstruiert). Links des Risalits drei Gebäudeachsen mit einheitlicher Befensterung, rechts drei große Fenster im Erdgeschoss und fünf Fenster im Obergeschoss, wobei die zwei äußeren paarweise zusammengefasst sind und das mittlere Fenster kleiner ausfällt. Alle Fenster sind segmentbogig abgeschlossen, im Sturz mit stehenden Läufern, die Sohlbank ebenfalls in Klinker.
Die südliche Giebelseite des Gebäudes mit Schornstein, der mittig den Giebelfirst im Sägeverband überragt, im Giebel ziegelsichtig, darunter in Lisenen fortgeführt, die rundbogig zusammenlaufen und vom ziegelsichtigen Erdgeschoss abgesetzt sind.
In nördlicher Verlängerung des Empfangsgebäudes ein schmaler und niedriger Verbindungsbau zum Güterboden. Beide mit einem mit Dachpappe gedeckten Satteldach, der Güterboden breiter und höher. An den Längsseiten des Güterbodens je zwei große Schiebetore, dazwischen ein breites Segmentbogenfenster. Rampe den Längsseiten vorgesetzt. An der Stirnseite zwei vermauerte Fenster, zwei Türen, davor gemauerte großflächige Rampe.
Gestaltung ähnlich des zeitgleich entstandenen Bahnhofs Proschim-Haidemühl, in Anlehnung an den Spremberger Bahnhof in preußischer Klinkerbauweise: roter Sichtziegelbau, Obergeschoss verputzt, Sichtfachwerk in den Giebeln.
Sanierung und Ausbau des nicht mehr genutzten Bahnhofs in Zentrumslage als Kultur- und Wissenszentrum im Jahr 2006 im Auftrag der Stadt Welzow in Kooperation mit Vattenfall, Projektentwicklung INIK GmbH, FH Lausitz. Fassaden und Grundrisse wurden nach Befund wiederhergestellt. Aufgrund der Farb- und Materialwahl ist der Unterschied zwischen alter Bausubstanz und neuen Bauteilen ablesbar.
Datierung:
- Errichtung: 1907
Quellen/Literaturangaben:
- Isabell Baumgarten et. al.: Welzow. Eine Chronik, Welzow 2016, S. 75-79.
BKM-Nummer: 32000393
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)