Kohlebahnhof Spremberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Spremberg
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 33′ 54,62″ N: 14° 21′ 34,06″ O 51,56517°N: 14,35946°O
Koordinate UTM 33.455.602,03 m: 5.712.871,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.455.720,14 m: 5.714.712,48 m
  • Kohlebahnhof Spremberg

    Kohlebahnhof Spremberg

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
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Am 21.10.1898 wurde der Güterverkehr über den Kohlebahnhof aufgenommen. Auf dem ersten Abschnitt transportierte die meterspurige Kohlebahn die Rohbraunkohle von den Gruben Anna und Brigitta/Consul bei Pulsberg sowie der Grube Gustav Adolf bei Terpe zu dem Umladebahnhof an der Heinrichsfelder Allee. Von dort aus erfolgte der Transport des Brennstoffs über die meterspurige Bahn weiter zu den in Spremberg angesiedelten Industrien, insbesondere zu den zahlreichen Tuchfabriken. Durch sie ergab sich einst ein das Stadtbild prägendes Netzwerk aus Bahngleisen und die Stadt dominierenden Fabriken.
Eine regelspurige Bahn existierte 1898 nur zwischen dem Roßplatz und dem Hauptbahnhof für den Personenverkehr. Im Juli 1924 wurde ein zweiter Abschnitt der Kohlebahn zur Grube Clara und zur Brikettfabrik Werminghoff in Haidemühl angeschlossen. Am 3. Mai 1937 kam es zur Stilllegung der gesamten Anlage, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder befahren wurde, einerseits um die Kohleversorgung der wiederaufgenommenen Arbeit in den Fabriken zu gewährleisten, andererseits um mithilfe der Bahn die Trümmer aus der Stadt zu bringen. Nach Stilllegung der Reichsbahnstrecke zwischen dem Spremberger Westbahnhof und Proschim-Haidemühl im Jahr 1947 wurde behelfsmäßig auch der Personenverkehr über die Strecke der Kohlebahn gewährleistet. Im Jahr 1953 erfolgte zunächst die Stilllegung des Kohletransports, bis am 31.12.1956 der Bahnbetrieb auf der Strecke endgültig eingestellt wurde. Die ehemalige Stadtbahntrasse wird seit 1997, der Wiederrichtung der Brücken an der Liebesinsel, als Radwanderweg genutzt.
Das Gelände wurde nach der Stilllegung der Stadtbahn und des Kohlebahnhofs dem Kraftverkehr Hoyerswerda übergeben, bis der Bau des neuen Kraftverkehrs in Schwarze Pumpe abgeschlossen war und der Handelstransport das Objekt übernahm, der den Bestand zu einer Werkstatt und Garagen ausbaute. 1989 wurde die Firma Omnia auf dem Grundstück ansässig, 1992 übernahm die Firma Winkler das Gelände.
Aufgrund der häufigen Besitzer- und Funktionswechsel ist der Großteil des Kohlebahnhofs nicht überliefert. Die heutige Werkstatt befindet sich im einzig erhalten Gebäude der Kohlebahnhofsanlage, das in vier Achsen über Zugleisung die Einfahrt für Kohlebahnen ermöglichte. Die Gebäudekubatur des mit einem flachen Satteldach abschließenden Lokschuppens ist in einem zweifach stehenden, größtenteils verzapften Ständerwerk erhalten. Trapez- und segmentbogige Fenster lassen auf zwei Bauphasen des historischen Lokschuppens schließen (in der Nachkriegszeit um einen Anbau ergänzt). Die einst trapezförmigen, mittigen Durchfahrten sind nicht erhalten, da sie aufgrund von Gebäudebeschädigungen um 2019/2020 erneuert wurden. Im Inneren befindet sich eine Schmiede, die einschließlich einiger Werkzeuge erhalten geblieben ist.

Datierung:
  • Erbauung: 1898

Quellen/Literaturangaben:
  • Messtischblatt 2547, Spremberg, 1925, URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71054703 (Zugriff am 06.09.2021).

BKM-Nummer: 32000306

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Kohlebahnhof Spremberg

Schlagwörter
Ort
Spremberg
Alternativer Ortsname
Grodk
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Kohlebahnhof Spremberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32000306 (Abgerufen: 26. März 2025)
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