In diesem Gebiet erfolgte der Braunkohlenabbau im Zuge des Tagebaus Friedländer (Betriebszeit 1919-1946). Erhalten hat sich eine Abraumkippe mit relativ flachen, verfestigten Erosionsrippen aus kulturfeindlichem Boden, die v.a. von Birken und Kiefern und einer Anpflanzung von Eichen, Kiefern und Hainbuchen umgeben ist. Der Abraum aus tertiären Deckschichten liegt in diesem Bereich, bis auf die Ergebnisse von Erosionsprozessen, unverändert vor. Aufgrund des im Kippenboden enthaltenen Pyrit und Markasit bildete sich einst und bildet sich weiterhin bei Wasser- und Sauerstoffzufuhr ein schwefelsaures Milieu, sodass die Fläche trotz Samenanflug bis heute weitgehend vegetationslos geblieben ist. Vermutlich wurden keine Rekultivierungsmaßnahmen im Anschluss an die Schüttung vorgenommen. Die Kippe gehört damit zu den letzten erhaltenen, nicht rekultivierten Kippen tertiären Abraums in der Lausitz. Sie verweist damit auch auf die ersten Jahre des Abbaus des zweiten Lausitzer Flözes und die damit verbundenen, neuen Anforderungen an die Rekultivierung. Die ersten Aufforstungen im Umfeld des bis heute weitgehend vegetationsfreien Bereichs sind auf Luftbildern der 1990er Jahren erkennbar. Der nördlich gelegene Friedrichsthaler See und dessen Umgebung wurde in den 2000er Jahren deutlich überformt.

Datierung:

• Entstehung: 1919/1946
  

Quellen/Literaturangaben:

• Digitale Orthophotos 40 cm grau Brandenburg – DOP40g (2001-2009) © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0
  
• Digitale Orthophotos 50 cm grau Brandenburg – DOP50g (1992-1997) © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0
  
• Digitale Orthophotos – DOP 2020 © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0
  
• Digitale Orthophotos 100 cm grau Brandenburg – DOP100g (1953) © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0
  

BKM-Nummer: 32000206

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)