Die Bahnstrecke zwischen Leipzig und Hof wurde am 19. September 1842 eröffnet und von der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn-Compagnie betrieben. Zunächst wurde in Regis-Breitingen ein einfacher Haltepunkt für den Personenverkehr eingerichtet, der 1864 zu einer regulären Haltestelle und 1868 zu einem Bahnhof ausgebaut wurde. 1894 wurde dieser allerdings zunächst wieder auf eine Haltestelle zurückgestuft und erst 1905 erneut zu einem offiziellen Personenbahnhof erklärt, der er bis heute geblieben ist. Zu diesem gehört auch das 1907 errichtete Empfangsgebäude, das als zweigeschossiger Massivziegelbau mit Satteldach konstruiert wurde und umlaufende Fenster auf beiden Geschossebenen sowie ebenfalls umlaufende, schmalere Dachgeschossfenster aufweist. Im selben Jahr wurde auf der Nordseite ein eingeschossiger Dienstraumanbau mit Flachdach hinzugefügt. 1919 folgte, ebenfalls auf der Nordseite, ein eingeschossiger Wartehallenanbau mit flachem Walmdach. Der zweigleisige Bahnhof wurde 1925 um einen nördlich des Empfangsgebäudes gelegenen Personentunnel erweitert, durch den man fortan auf das gegenüberliegende Gleis gelangte. Der Bahnhof war vor allem für Arbeitspendler der lokalen Braunkohlenindustrie wichtig, um von ihren umliegenden Wohnorten zu ihren Arbeitsstätten in Regis-Breitingen zu kommen. Letztere befanden sich mit dem Schwelwerk, den Regiser Kohlewerken und der Zentralwerkstatt in direkter Nähe des Bahnhofs.
Darüber hinaus war der Bahnhof ab 1868 aber auch für den Güterverkehr von zentraler Bedeutung. Über die Gleise wurden die (Teil-)Erzeugnisse der lokalen Braunkohlenindustrie weitertransportiert.
Aus diesen Gründen ist das Objekt von verkehrs-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung.
(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1907
Quellen/Literaturangaben:
- Sachsenschiene.de - Eisenbahnen in Sachsen. URL: https://www.sachsenschiene.net/bahn/sta/sta0021.htm (05.09.2023).
BKM-Nummer: 31200079