Altes Herrenhaus Gut Gaschwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markkleeberg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 56,84″ N: 12° 22′ 53,44″ O 51,24912°N: 12,38151°O
Koordinate UTM 33.317.261,04 m: 5.680.786,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.742,77 m: 5.679.428,19 m
  • Altes Herrenhaus Gut Gaschwitz, Blick von Norden.

    Altes Herrenhaus Gut Gaschwitz, Blick von Norden.

    Fotograf/Urheber:
    Christian Schmidt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
1350 wird erstmals ein Herrensitz erwähnt, der sich noch bis mindestens 1390 im Besitz der Herren von Gaschwitz befindet. 1694 erwirbt es Volkmar Friedrich von Zehmen, der es 1702 an Georg Friedrich von Hopfgarten verkauft. Unter diesem wird drei Jahre später das Alte Herrenhaus errichtet. Unter dem Domprobst Dr. Friderici, seit 1901 Besitzer, wird 1905 das Neue Herrenhaus erbaut. Von da an diente das Alte Herrenhaus als Wohnhaus des Gutsverwalters. 1925 wird das Rittergut an die Aktiengesellschaft Sächsischen Werke (ASW) Böhlen verkauft. Während der NS-Zeit werden hier Zwangsarbeiter des Werks Böhlen untergebracht. Nachdem die ASW 1945 enteignet wird geht das Rittergut in Volkseigentum über. Im Jahre 2000 kauft die Stadt Markkleeberg das gesamte Gelände. Das Alte Herrenhaus steht derzeit leer, Sanierungsarbeiten haben begonnen.
Der zweigeschossige Bau mit Mansarddach, hölzernem Dachreiter mit geschweifter Schieferhaube sowie profiliertem Traufgesims wurde im Erdgeschoss massiv als Ziegelmauerwerk errichtet und verputzt, das Obergeschoss besteht hingegen aus einer Fachwerkskonstruktion. Der mittig angeordnete Eingang auf der Nordseite verfügt über eine stichbogige Sandsteinrahmung mit kräftigem Schlussstein. Im Erdgeschoß befinden sich noch hölzerne Fenstereinfassungen. Der Dachreiter stammt von einem Umbau, den Rittergutsbesitzerin Rahel Bose 1759 ausführen ließ. Im Inneren sind nur wenige originale Ausstattungsreste erhalten. Erwähnenswert ist die Holzverkleidung im Treppenaufgang des Obergeschosses mit Sockel und Pilastergliederung. Nach Aussagen älterer Bewohner wurde der große Raum links im EG als Gutskapelle genutzt, der Dachreiter diente als Glockentürmchen. Das Objekt ist teilsaniert.
Als Wohnlager für Zwangsarbeiter der Braunkohlengewinnung und -veredelung in Böhlen ist das Alte Herrenhaus von sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung: 1705

Quellen/Literaturangaben:
  • Gedenkstätte Zwangsarbeit in Leipzig - Karte. URL: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/karte (03.09.2023)
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: DIVIS-Objekt 09256743; 2023.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: von Hopffgarten, Friedrich (GND: 1019742402)
  • Eigentümer: von Hopffgarten, Friedrich (GND: 1019742402)
  • Eigentümer: Dr. Friderici
  • Eigentümer: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW), Böhlen (GND: 355314-0)
  • Eigentümer: Stadt Markkleeberg (GND: 4037604-7)

BKM-Nummer: 31200068

Altes Herrenhaus Gut Gaschwitz

Schlagwörter
Ort
Gaschwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Altes Herrenhaus Gut Gaschwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31200068 (Abgerufen: 27. März 2025)
Seitenanfang